Kaldenkirchen: Auf der Kante ist es gefährlich

Der erste Tag an den neuen Bussteigen Buschstraße/Am Schwimmbad verläuft reibungslos. Fahrer und Fahrgäste wollen Markierungen, Bänke und Radwege.

Kaldenkirchen. Das Chaos bleibt aus. Für hunderte Schüler und etliche Busfahrer ist alles anders, alles neu an der umgebauten Bushaltestelle Buschstraße/Am Schwimmbad. Doch die Ordnungshüter der Stadt geben Entwarnung: "Keine besonderen Zwischenfälle", meldet Roland van Zanten, Leiter des Tiefbauamtes. Von Schülern und Busfahrern gibt’s überwiegend Lob für die Neugestaltung, doch auch Kritik ist zu hören.

Lässig hocken die Realschüler Danny, Guillermo und Badi auf der Bordsteinkante unterm Haltestellenschild, warten auf die Linie 093 nach Lobberich. "Ist okay so, man weiß gleich, wo der Bus hinkommt", meint Danny, "vorher hielt der, wo gerade Platz war, mal hier, mal da." Dann schwenkt der Bus um die Ecke, hält mit gut einem Meter Abstand vom Bussteig, die drei steigen mit vielen anderen Schülern ein.

"So geht das nicht", schüttelt Bodo Lara den Kopf, "wenn ihr auf der Kante sitzt, das ist gefährlich, ich komm mit dem Bus nicht ran an den Bussteig!" Markierungen, meint der Busfahrer, wären da vielleicht hilfreich.

Auch seine Kollegin Maria Nellessen hält mit großem Abstand, ruft aber den Ordnungshütern zu: "Gut gemacht, viel mehr Platz, alles schön übersichtlich." Ihr Schulbus von Busreisen Pelmter ist schnell voll, winkend bricht sie auf Richtung Leuth und Hinsbeck. Joachim Prikulis vom Tiefbauamt winkt zurück und meint: "Läuft doch gut, morgen wird’s vielleicht ein wenig eng, dann sind noch Einschulungen."

Prikulis, van Zanten und Mitarbeiter des Ordnungsamtes sprechen Busfahrer und Schüler an, doch Rückfragen gibt’s kaum: Die Haltstellenschilder sind gut zu erkennen, die Bussteige bieten genug Platz, keine orientierungslosen Fahrgäste. "Über die Schulen haben wir mit Handzetteln über die neue Situation informiert", so van Zanten. Probleme bereiten indes nach wie vor falsch parkende Autos im Umfeld der Haltestellen: Bis zum Mittag werden über 20 Knöllchen verteilt.

Vor parkenden Autos an der Buschstraße steht kopfschüttelnd eine Frau: "An uns ältere Fußgänger hat mal wieder keiner gedacht", kritisiert sie. Sie stellt sich als "Frau Koch" vor und erklärt: "Die Radfahrer rasen ohne zu klingeln wild zwischen den Haltestellen rum und über den Bürgersteig. Wohin soll ich denn da ausweichen?" Ihr Vorschlag: "Absteigen oder markierte Radwege."

Auch die Realschülerinnen Helena, Jessica, Alexandra haben einen Vorschlag: "Ein paar Bänke wären echt gut", sagt Helena, "und dann soll ja noch ein Wartehäuschen hierhin, aber nur eins reicht bei Regen nicht."

Und wieder fährt ein Bus ab, hinterlässt Reifenspuren im Sand, der aus den Fugen der neuen Bussteige geweht wurde. Vor den Bordsteinen schon jede Menge Müll, Papierfetzen und zertretene Trinkpäckchen. Aber das ist am ersten Tag an der neuen Bushaltestelle auch das einzige Chaos.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort