Kaldenkirchen: 1. Tür im Dezember

Jahnstraße 16: Im Dezember öffnet die Redaktion jeden Tag eine Tür in Nettetal. Zum 1. Dezember ist es die der Familie Schummers in Kaldenkirchen.

Kaldenkirchen. Hier spukt’s: Die Geister der Vergangenheit, erzählen alte Kaldenkirchener, seien noch immer im Haus Jahnstraße 16. "Das Haus hat ja auch eine bewegte Geschichte, die Spuren hinterlassen hat", meint Heiner Schummers, "allein die Haustür zeugt davon, sie ist für Jahrhunderte gebaut."

Diese alte Holztür, Eiche wohl, vermutet Hausherr Schummers, ist ein Markenzeichen des historischen Gebäudes: schmuck und leicht verspielt, dabei doch stabil, ein wenig verwittert, das Fenster darin vergittert - alles fast noch original. Heinz Schummers: "Nur der Knauf wurde mal erneuert, aber er passt doch gut, oder?"

Hinter der Tür der originale Fußboden aus bunten Ornamentkacheln, eine Holztreppe führt schwungvoll nach oben. Schwung und Leben ist hier immer im Haus der Familie Schummers mit drei erwachsenen Kindern, Enkelkind, Hunden, Rennmäusen... "Das Haus soll leben, das sehen wir als unsere Aufgabe, dabei Altes bewahren, soweit es geht, und mit zeitgemäßem Lebensstil kombinieren", erklärt Schummers.

Im Jahr 1991 kauften Andrea und Heiner Schummers das historische Haus: Ende des 19. Jahrhunderts als Bürogebäude des Zigarrenfabrikanten Montel errichtet, diente es nach Ende der Zigarrendynastie als Ärztehaus - bis die Schummers kamen, es behutsam renovierten und instand setzten.

"Irgendwann will ich mal an die Tür ran, sie wachsen, aber vorsichtig, sie soll ja so bleiben, wie sie ist", überlegt Heiner Schummers. Und was sagt die Familie zu den ganzen Spukgeschichten?

Heiner Schummers schmunzelt nur und öffnet langsam die schöne alte Haustür: Sie ächzt, knarrt und quietscht geheimnisvoll - hörbare Spuren der Vergangenheit.

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