Lokale Wirtschaft An der Orsaystraße gibt es 130 verschiedene Käsesorten

Kempen · Das Kempener „Käserad“ gibt es seit fünf Jahren. Nach einem etwas längeren Anlauf hat sich das Geschäft von Maria und Dirk Raitbauer in der Altstadt etabliert.

 Maria Raitbauer steht inmitten des Angebots im „Käserad“. Die Frischkäse-Sorten stellt sie selbst her.

Maria Raitbauer steht inmitten des Angebots im „Käserad“. Die Frischkäse-Sorten stellt sie selbst her.

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

Die Maus kommt aus Amerika. Nahezu mannshoch steht der Kunststoff-Nager im Comic-Stil an der Orsaystraße in Kempen und macht Reklame für das Geschäft in seinem Rücken. „Da wir fast das einzige Ladenlokal auf dieser Straßenseite sind, müssen wir in besonderer Weise auf uns aufmerksam machen“, erklärt Dirk Raitbaur das Maskottchen. Die Maus mit holländischen Holzschuhen an den „Füßen“ und Käse in der Hand hat er seinerzeit per Internetsuche in den Vereinigten Staaten gefunden und nach Deutschland verschiffen lassen. Sie wird auch am Donnerstag der Hingucker sein, wenn das „Käserad“ sein fünfjähriges Bestehen in der Thomasstadt begeht. Vorgesehen sind ein Sektempfang und natürlich eine kleine Verkostung der angebotenen Spezialitäten.

In der gekühlten Auslage finden sich unter anderem Büffelmozzarella, Taleggio und Gorgonzola, Elsässer Winzerkäse, Munster und Camembert. „Wir führen rund 130 verschiedene Käsesorten“, erklärt Maria Raitbaur, die den Laden gemeinsam mit ihrem Mann führt. Herkunftsländer sind die Niederlande, Italien, Spanien, Griechenland, Deutschland und Frankreich – aber auch Norwegen. Über mehrere Großhändler komme die „Ware immer frisch rein“, betont Dirk Raitbaur. Die Frischkäse-Sorten macht seine Frau selbst, derzeit besonders beliebt ist „Sultans Kuss“ mit Datteln und Chili. Daneben steht eine Variation mit Kirschtomaten. Neben Käse in vielen Formen gibt es ein kleines Weinangebot, einige Teigwaren sowie süßes und herzhaftes Gebäck.

Das Ehepaar Raitbaur, beide sind Mitte 50, kommt ursprünglich aus der Gastronomie. Dirk Raitbaur hat Koch gelernt, seine Frau ist Restaurantfachfrau sowie Industriekauffrau. Ende der 80er, Anfang der 90er Jahre haben die Niederrheiner in einem namhaften Hotel im Herzen von München und in Kochel am See gearbeitet. Später war Dirk Raitbaur für eine großen Käsehändler tätig, so entstand die enge Bindung zu diesem Produkt.

Gleich am Anfang
Kempens Potenzial erkannt

Bei der Standort-Wahl für ihren Sprung in die Selbständigkeit mussten sie nicht lange überlegen: „Kempen ist eine schöne Stadt mit interessanten Geschäften“, sagt der Wankumer. „Wir haben damals sofort das Potenzial erkannt.“ Zwar habe der Käse-Laden etwas Anlauf gebraucht, inzwischen sei man aber sehr zufrieden.

Die meisten Kunden brauchen die Maus als Wegweiser nicht mehr, sie kommen seit Jahren in den Laden, manche sogar extra aus Düsseldorf. Besonders gefragt seien Produkt mit Trüffel sowie Käse-Klassiker wie beispielsweise Comté. „Neumodisches“, etwa Espresso-Käse, kommt dagegen in Kempen nicht so gut an, erzählt Maria Raitbaur. Gleichwohl würden regelmäßig Sorten gewechselt, um das Sortiment interessant zu halten. Auch die Gastronomie bestellt im „Käserad“ und lässt sich fertige Käse-Platten liefern.

Die Raitbaurs freuen sich auf weitere erfolgreiche Jahre in Kempen. Eine familieninterne Nachfolge ist nicht in Sicht. Beide Töchter, inzwischen erwachsen, gehen beruflich gänzlich andere Wege.

Geöffnet ist montags bis freitags von 9 bis 13.30 und 15 bis 18.30 Uhr. Samstags von 9 bis 14 Uhr.

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