Kreis Viersen Junge Tüftler zeigen, was sie können

Bei „Jugend forscht“ erreichten Schüler aus Kempen, Anrath und St. Tönis einige erste Plätze.

Kreis Viersen: Junge Tüftler zeigen, was sie können
Foto: Dirk Jochmann

Kreis Viersen. Daniel Düsentrieb hätte mit seinem „Helferlein“ seine wahre Freude gehabt. Denn im Theater als auch im gegenüberliegenden Seidenweberhaus in Krefeld trafen sich etliche kleine Ingenieure und Erfinder. Es ging um die Regionalwettbewerbe „Schüler experimentieren“ und „Jugend forscht“. Und mit einigen ersten und zweiten Plätzen sind auch Schulen aus Willich, Tönisvorst und Kempen dabei.

Viel zu tun hatte Claus Thomé, der am Anrather Lise-Meitner-Gymnasium unterrichtet und schon seit vielen Jahren die vielen Tüftler-AGs betreut. Erneut sind von dieser Schule 15 Teams dabei. Claus Thomé hat sich gerade den Stand seiner eigenen Kinder angesehen. Marcus (15) und Katharina (13) gehen in Krefeld zur Schule und waren erneut auf den ersten Platz gekommen — diesmal mit einer Untersuchung des Elfrather Badessees auf Kolibakterien.

Aber auch die Schüler von Claus Thomé konnten mehrmals jubeln. So die zwölfjährige Annis Charaf, die in der Sparte Biologie siegte. Ebenfalls beim Wettbewerb „Schüler experimentieren“ gewannen Raul Welter (11), Daniel Khaikin (10) und Bilal Babacan (11) den Regionalwettbewerb. Das Trio vom Anrather Gymnasium hatte die Funktionen von Solar- und Brennstoffzellen an einem Modellauto untersucht.

Bei „Jugend forscht“ erreichten Paul Benedikt Krämer (17) und Robin Arne Backer (16) in der Sparte Biologie einen weiteren ersten Platz.

Die Jury unter dem Vorsitz des ehemaligen Lehrers am Fichte-Gymnasium, Peter Popovic, hatte die Qual der Wahl. Zum 22. Mal richtete die Unternehmerschaft Niederrhein diese Wettbewerbe aus. Und die Beteiligung war einmal mehr bemerkenswert, wie Krefelds Oberbürgermeister Frank Meyer bei der anschließenden Siegerehrung herausstellte: 394 Schülerinnen, Schüler und Auszubildende stellten insgesamt 199 Projekte vor. Die Teilnehmer kamen aus den Kreisen Kleve, Wesel, Viersen, Heinsberg, aus dem Rhein-Kreis Neuss sowie aus den Städten Krefeld und Mönchengladbach.

Im Seidenweberhaus und im Theater wurden zahlreiche Experimente gezeigt. Da wurde die Cola zum Rostentferner, das Verhalten der Wellensittiche genauestens beobachtet, mikroskopisch das Leben unter der Baumrinde deutlich gemacht, Tipps für den weitesten Flug der Papierflieger gegeben oder ein Parcours der Sinne aufgebaut.

Sinnvoll war ebenfalls die Überlegung des 18-jährigen Sebastian Franz aus der 12. Jahrgangsstufe des Thomaeums in Kempen. Es hatte sich die vielen Stromverbindungen und einzelnen Fernbedienungen in seinem Zimmer angeschaut und Programme geschrieben, wie sich dies alles durch eine einzige Fernbedienung steuern lässt. So für die Rollos, die Heizung, den Computer, den Fernseher oder das Weckradio. „Ich muss da noch weiter dran arbeiten, bin aber auf einem guten Weg“, erzählt Sebastian. So sah es auch die Jury. Der 18-Jährige gehörte in der Sparte Mathematik/Informatik zu den Siegern.

Es gab insgesamt sieben Fachgebiete. Bei der Physik freute sich der 16-jährige Henri Greiser vom Kempener Luise-von-Duesberg-Gymnasium über seinen ersten Platz; er hatte das Modell eines Rasterkraftmikroskops entworfen. Der 13-jährige Lukas Weghs (Thomaeum) hatte einen Mikroplastikfilter entwickelt, durch den sich winzige Bestandteile von Plastik selbst aus Shampoos herausholen lassen.

Einen weiteren Sieg holten sich bei den Schülern Lukas Kraemer (14), Jannes Prenzel (14) und Pelle Klimke (13) vom Michael-Ende-Gymnsaium Tönisvorst. Sie bauten einen „Rennofen“, durch den Eisenerz verbrannt wurde und sich daraus in Verbindung mit Kohle und Sauerstoff Eisen bildete. „So wie es schon früher die Kelten gemacht haben“, ergänzen die Schüler.

Die Unternehmerschaft Niederrhein richtet seit 1995 „Jugend forscht“ aus. In den vergangenen 22 Jahren haben sich daran rund 7000 Jugendliche mit mehr als 3300 Forschungsarbeiten beteiligt.

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