Jugendamt: Letzter Ausschuss mit Amtsleiter Balsam

Ende des Monats geht er in Rente. Seine Nachfolgerin heißt Heike Badberg.

Kempen. Es war der letzte Jugendhilfeausschuss, dem Klaus Balsam am Montag als Leiter des Jugendamtes beiwohnte. Am 30. September ist sein letzter Arbeitstag. Dann übernimmt Heike Badberg den Posten. Sie ist bereits im Jugendamt tätig.

Aber so ganz lässt Klaus Balsam seine Arbeit nicht los. Er wird in seinem Ruhestand als Koordinator das neue Netzwerk gegen Kinderarmut in Kempen aufbauen.

Kempen wurde vom Landesjugendamt Rheinland als eines von zehn Jugendämtern für das Förderprogramm ausgewählt und erhält bis 2014 insgesamt 32 000 Euro (die WZ berichtete). Ziel ist es, das breite Spektrum der Maßnahmen gegen Kinderarmut unterschiedlicher Träger zu koordinieren. Im ersten Schritt wird eine Lenkungsgruppe eingesetzt, die Leitziele entwickeln soll.

Im Zuständigkeitsbereich der Jugendhilfeplanung stehen im Haushalt Ausgaben von 14,1 Millionen Euro in 2011 (2012: 14,3) Einnahmen von 5,7 Millionen Euro (2012: 5,6) gegenüber.

Die Kosten für die Hilfe zur Erziehung und die Hilfe für junge Volljährige wurden an die aktuellen Fallzahlen angepasst. „Da steckt viel Dynamik drin“, sagte Rübo. Auch wenn dafür jetzt zunächst rund 210 000 Euro weniger benötigt wurden, kann sich das auch wieder ändern.

Mehreinnahmen in Höhe von 10 000 Euro wird die Stadt im Jahr 2012 verzeichnen, weil der Elternbeitrag für den Ferienspaß um 20 Euro steigt. Das hat der Ausschuss einstimmig beschlossen. Für das erste Kind zahlt eine Familie dann 57,50, fürs zweite Kind 47,50 und für jedes weitere 40 Euro pro Woche. Der ermäßigte Satz für Sozialhilfeempfänger liegt bei 25 Euro.

Der Ausschuss stimmte nachträglich auch einer Dringlichkeitsentscheidung zu: Die Evangelische Kirchengemeinde erhält einen weiteren Zuschuss, um Plätze für Kinder unter drei Jahren (U 3) zu schaffen. Für die Einrichtungen St. Peter Allee und Kleine Hände, Alte Wachtendonker Straße, wurden Mittel aus einem Programm des Landes beantragt. Bisher hatte man mit Förderung vom Bund gerechnet. Ob diese Mittel noch fließen werden, ist unklar. Daher setzt man jetzt auf die „sichere Variante“, die knapp 15 000 Euro mehr kostet. Der Ausbau der U 3-Betreuung, der bis 2013 abgeschlossen sein muss, ist in Kempen dann beendet.

Bürgermeister Rübo lobte den schnellen U 3-Ausbau. Im Besonderen lobte er den nach 30 Jahren scheidenden Amtsleiter Balsam. Er sei zufrieden mit dem Ergebnis seiner Arbeit, sagte Balsam und lobte seine Mitarbeiter und das gute Arbeitsklima im Jugendhilfeausschuss. Auch wenn es nach Abschied klang, betonte Balsam: „Sie werden mich nicht ganz los.“ ulli

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