Schiefbahn/Anrath Joshua kommt in diesem Jahr nach Anrath

Der Projektchor der Emmaus-Gemeinde hat seine Arbeit aufgenommen. Unter der Leitung von Kreiskantor Klaus-Peter Pfeifer studieren 100 Sänger das Oratorium „Joshua“ ein.

Schiefbahn/Anrath: Joshua kommt in diesem Jahr nach Anrath
Foto: Kurt Lübke

Schiefbahn. „Vielleicht singen unsere Tenöre noch mal das Solo. Und daran denken: allegro“, gibt Klaus-Peter Pfeifer vor. Ein paar kurze Anschläge am Klavier vom Kreiskantor und die Männerstimmen legen los. Es ist der musikalische Part im Oratorium Joshua von Georg Friedrich Händel, in dem sich der Jordan zurückzieht. Ein Moment, den die Sänger ausdrucksklar in englischer Sprache vermitteln. Die weiteren Stimmlagen kommen dazu.

Stimmgewalt pur ist in der Schiefbahner Hoffnungskirche zu hören. Es ist die erste gemeinsame Probe der Frauen und Männer vom Projektchor der Evangelischen Emmaus-Kirchengemeinde Willich. Seit 1996 finden sich alljährlich Sänger aus Willich und Umgebung zusammen, um gemeinsam mit der Emmaus-Kantorei als Projektchor und Pfeifer als Chorleiter nahezu ein Jahr zu proben. Es werden dabei die großen Chorwerke der Musikliteratur einstudiert. Mit dem Messias von Händel ging es 1996 los.

„In den ersten Jahren waren wir rund 30 Sänger, heute sind wir immer um die 100“, berichtet Brigitte Loechert, die seit 29 Jahren nicht nur mitsingt, sondern sich federführend in der gesamten Organisation einbringt. Es mache einfach nur Spaß und die Harmonie innerhalb des Chores sei immer wieder faszinierend, sagt sie. Weit über 50 Prozent sind dabei Stammsänger. „Die schöne Musik, die nette Gesellschaft. Jedes Werk ist zudem eine neue Herausforderung auf höchstem Niveau. Wir vergessen oft, dass wir nur Laien sind“, beschreibt John Quirke, der selber seit 2002 Jahr für Jahr beim Projektchor mitmacht.

Aber auch wer neu dazu stößt, ist begeistert. „Ich hatte den Projektchor beim Oratorium Paulus gehört. Es war einfach nur schön. Ich hatte den Wunsch auch einmal mitzusingen, also habe ich mich gemeldet. Ein zeitlich begrenzter Projektchor kommt außerdem meinem Beruf entgegen“, berichtet Winfried Bauer, der eigens aus Düsseldorf anreist.

Die Möglichkeit, mit Orchester und Solisten in einem solch großen, anspruchsvollen Werk anzutreten, fasziniert Heike Heide. Sie hat schon viel Projektchorerfahrung, aber beim Projektchor der Emmaus-Kantorei macht sie zum ersten Mal mit.

Rock, Pop und Gospel hat Annemarie Gärtner, die ebenfalls zum ersten Mal mitsingt, indes schon alles gesungen. Das Singen begleitet die Willicherin von Kindesbeinen an.

Doch egal, ob neu dabei oder Stammsänger, alle sind unter der Leitung von Pfeifer mit absoluter Konzentration bei der Arbeit. Einmal im Monat gibt es jeweils samstags eine gemeinsame Probe von Frauen und Männern sowie eine getrennte Probe unter der Woche.

Die Konzerte sind so bekannt und beliebt, dass ein Auftritt nicht ausreicht. Seit einigen Jahren ist der Projektchor nicht nur in der Anrather St. Johannes-Kirche zu hören, sondern ebenso in der Friedenskirche der Stadt Krefeld.

Für die finanzielle Unterstützung dieser Musikarbeit hat sich eigens der Förderverein Willicher MusikProjekt gegründet, der die überkonfessionellen Konzerte in der Trägerschaft der Evangelischen Emmaus-Kirchengemeinde unterstützt. „So können wir musikalische Glanzlichter realisieren“, sagt Pfeifer. Er ist es dabei, der die anspruchsvollen Stücke aussucht, um sie dann über Monate mit allen in Perfektion einzustudieren.

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