Metallbauer-Handwerk : Ein Gesellenstück für Omas Garten
Kempen/Anrath. Jan-Philip Kranzusch ist Jahrgangsbester bei den Auszubildenden des Metallbauer-Handwerks. Die wurden in Anrath losgesprochen.
Eine Skulptur für den Garten – davon hatte Jan-Philip Kranzuschs Oma Anni Schorn schon lange gesprochen. Das brachte ihren 21-jährigen Enkel auf eine Idee: Der junge Kempener baute der Oma, die leidenschaftlich gerne Golf spielt, einen Golfer aus Metall. Die 1,60 Meter hohe Figur schenkte er ihr zu Weihnachten. Die Skulptur ist zugleich sein Gesellenstück, mit dem er jetzt als Jahrgangsbester bei der Lossprechung der Metallbauer-Innung Krefeld-Viersen ausgezeichnet worden ist.
Den Umgang mit Metall hat der Kempener von der Pike auf gelernt: Er machte seine Ausbildung zum Metallbauer bei der Kempener Firma Alfons Selzer. Fasziniert ist Jan-Philip Kranzusch von der Vielseitigkeit in diesem Handwerk: „Es fängt beim kleinsten Teil an, das auf den hundertstel Millimeter genau gefertigt ist, und reicht bis zur größten Autobahnbrücke“, sagt er. Und es sei toll, dass man eigene Ideen umsetzen könne. Wie die Golfer-Skulptur oder eine Liegebank aus Metall und Holz, die er ebenfalls gefertigt hat. Die Gesellenprüfung legte Kranzusch als Jahresbester ab. Inzwischen studiert er Wirtschaftsingenieurwesen an der Hochschule Niederrhein.
Ihm und den 22 weiteren Gesellen gratulierte die Krefelder Bürgermeisterin Karin Meincke, die in ihrer Festrede während der Lossprechungsfeier in der Anrather Gaststätte Schmitz-Mönk den Titel des Songs „Smells like teen spirit“ von Nirvana aufgriff. Die darin beschriebene Aufbruchstimmung sei auch unter den jungen Handwerkern zu spüren: „Heute beginnt etwas ganz Neues, der Start in ein sehr vielversprechendes berufliches Leben“, sagte Meincke. Klar äußerte sie sich zu der Frage „Studium oder Ausbildung“: „Wenn heute jemand vor dieser Wahl stünde, dann würde ich mehr denn je der Ausbildung den Vorzug geben. Und dann den Weg zum Gesellen und zum Meister aufzeigen“, erklärte die Bürgermeisterin. Abgesehen von der Pflege sei das Handwerk der Bereich, in dem sie die besten Perspektiven sehe, fügte Meincke hinzu.