Rhein-Kiesel Siebenjähriger freut sich über Rhein-Kiesel

Kempen. · Außergewöhnlicher Fund für Jan in der Kempener Innenstadt: Der Siebenjährige fand im Brunnen an der Engerstraße einen bemalten, sogenannten Rhein-Kiesel mit der Botschaft „Finden, freuen, posten“.

 Jan fand im Brunnen an der Engerstraße einen Rhein-Kiesel. Stolz präsentiert er ihn mit Opa Dietmar Bergs.

Jan fand im Brunnen an der Engerstraße einen Rhein-Kiesel. Stolz präsentiert er ihn mit Opa Dietmar Bergs.

Foto: Wolfgang Kaiser

Für Jan steht jeden Donnerstag der Oma- und Opa-Besuchstag an. Nach der Schule beziehungsweise früher dem Kindergarten gehört der restliche Nachmittag den Großeltern. „Das haben wir so gemacht, seit Jan auf der Welt ist. Alle finden den Tag klasse“, sagt Stefanie Bergs. Die Aussage seiner Mutter kann der Siebenjährige nur bestätigen.

Aber seit der vergangenen Woche hat dieser Tag noch eine zusätzliche Bedeutung bekommen. Er bescherte Jan nämlich ein ganz außergewöhnliches Erlebnis. „Ich habe im Brunnen an der Engerstraße zusammen mit meinem Opa einen Rhein-Kiesel gefunden“, erzählt der Erstklässler voller Stolz. Der Fund an sich hat eigentlich mit einem Wasserschaden im Campus angefangen. Mit Oma und Opa sowie der ein Jahr jüngeren Cousine Jolina geht es donnerstags immer zum Kinder- und Jugendfreizeittreff am Spülwall, um die dortigen Angebote zu nutzen. Aufgrund eines Wasserschadens war aber geschlossen, und das Großeltern-Enkel-Team entschloss sich stattdessen zu einem Bummel durch die Kempener Innenstadt. „Meine Frau und Jolina waren schon ein gutes Stück vorgegangen, wogegen Jan und ich noch am Brunnen trödelten. Jan rief dann auf einmal ganz aufgeregt nach mir“, erzählt Dietmar Bergs. Der Grund war rund fünf Zentimeter groß und lag im mittleren Becken des Brunnens.

Stein mit Blümchen bemalt
und einer Schrift versehen

Es handelte sich um einen mit Blümchen bemalten und einer Schrift versehenen Stein, den Jan vorsichtig aus dem Wasser fischte. „Ich war ganz aufgeregt. So einen schön bemalten Stein hatte ich noch nie gesehen“, sagt der Siebenjährige. Dass es sich um einen so genannten Rhein-Kiesel handelte, wurde klar, nachdem Dietmar Bergs die kleine Schrift auf dem Stein entziffert hatte. „Finden, freuen, posten – Rheinstein Niederrhein Rocks“ stand auf der Fläche. „Ich habe schon von den Rhein-Kieseln gehört, aber dass wir einen in Kempen finden würden, das hätte ich nie gedacht“, sagt Dietmar Bergs. Die beiden betrachteten den Stein genauer und stellten fest, dass er nicht nur Vertiefungen, sondern auch eine regelrechte Fischform hat. Wobei der Bemaler des Steins dies durch ein aufgemalten Auge, das ein klein wenig an das @-Zeichen erinnert, verstärkte.

Der Fund versetzte auch die Oma und die Cousine in helle Aufregung. „Jolina hat sich geärgert, dass sie keinen Stein gefunden hat. Wir haben auf dem Nachhauseweg immer wieder geguckt, ob wir noch so einen Stein finden würden. Aber das passierte nicht“, berichtet Jan. Der Fund ließ Jolina keine Ruhe, so dass sie einen außerplanmäßigen Oma-Tag einlegte und mit der Oma mit dem Rad durch Kempen fuhr, um weiterzusuchen. Aber leider blieb der Erfolg aus. Dafür ist Jan nun die Idee gekommen, gemeinsam mit den Großeltern und seiner Cousine ebenfalls Steine zu bemalen und auszulegen. Schließlich hat sich Jan riesig gefreut, als er den Rhein-Kiesel fand, und er fände es toll, wenn sich andere Menschen genauso freuen würden, wenn sie einen bunt bemalten Stein
finden.

Sein Stein hat daheim einen besonderen Platz bekommen. Ob Jan seinen eigenen Steinfund noch einmal auslegt, weiß er noch nicht. „Ich finde ihn so schön und würde ihn eigentlich gerne behalten“, sagt der Siebenjährige.

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