Projekt im Freilichtmuseum in Grefath Windvögel: Bastelspaß für Große und Kleine im Museum

Grefrath. · Im Niederrheinischen Freilichtmuseum in Grefrath fertigten kleine Bastler zusammen mit ihren großen Begleitern Drachen.

 Am begehrtesten waren die Farben Blau und Rot. Die Teilnehmer zeigen stolz ihre selbstgemachten Drachen.

Am begehrtesten waren die Farben Blau und Rot. Die Teilnehmer zeigen stolz ihre selbstgemachten Drachen.

Foto: Norbert Prümen

(tre) „Wir haben schon zweimal Drachen steigen lassen“, sagt Martina Theelen. Allerdings hatten sie und ihre Enkel bislang kein eigenes Exemplar. Nun blickt die Vorsterin versonnen auf den grünen selbstgemachten Windvogel, der im museumspädagogischen Raum des Niederrheinischen Freilichtmuseums in Grefrath an der Wand lehnt. Die Vorsterin und ihr Enkel Louis haben sich zum Windvogelbau im Freilichtmuseum angemeldet. Gemeinsam mit drei weiteren Familien geht es an den Drachenbau.

Im museumspädagogischen Raum hat der stellvertretende Museumsleiter und Museumspädagoge Kevin Gröwig schon alles vorbereitet, inklusive des fertigen Modells als Anschauungsobjekt. Für jede Familie steht ein großer Tisch zur Verfügung, an dem in aller Ruhe gewerkelt werden kann. Jede der kleinen Gruppen hat eigenes Arbeitsmaterial vor sich liegen, während Gröwig die Familien anhand der Kinderzahl mit Holzleisten ausrüstet.

Die Holzstäbe, die das Grundgerüst bilden, hat er dabei schon alle an den Enden eingekerbt, damit die Schnur, die er ebenfalls verteilt, direkt festgemacht werden kann. Gröwig demonstriert, in welcher Höhe und wie die Querleiste an der Längsvariante angebracht wird. „Drachen bauen ist cool“, sagt Ben, der zusammen mit seiner Mutter fleißig werkelt. Mila und Lotta freuen sich schon auf das Steigenlassen der Windvögel. Bis es aber so weit ist, dauert es noch ein Weilchen.

Stück für Stück wachsen die Drachen, wobei die Auswahl der Farben nicht leicht ist. Soll es ein blauer Drache werden oder doch eher ein roter? Niklas und Fabian entscheiden sich nach kurzer Überlegung beide für Rot. Doch einfach das Transparentpapier auf die Schnur kleben, ist nicht angesagt. Ganz wichtig ist eine Zugabe von drei Zentimeter. „Die brauchen wir, um das Papier an der Schnur entsprechend breit umschlagen und gut festkleben zu können“, erklärt Gröwig.

Bei den Gesichtern ist die
Hilfe der Großen gefragt

Danach geht es ans Ausschneiden der Gesichter. Kinderhände führen Scheren vorsichtig ins bunte Papier hinein und schnibbeln Augen, Münder und Nasen heraus. Dann ist die Hilfe von Müttern und Omas gefragt. Beim Anbringen der Schnurhalter sind Fingerspitzengefühl und absolute Genauigkeit vonnöten, schließlich muss das Transparentpapier durchbohrt werden.

Gröwig gibt die Maße vor und zeigt, wie es geht. Wie man für den ersten Flug die Schnur anknotet, damit der Windvogel in der Waage ist, verdeutlicht der Museumspädagoge ebenfalls. Theelen setzt hier auf einen Seglerknoten, wie sie verrät. „Dann kann ich die Höhe des Schnuransatzes variieren und den Drachen dadurch steiler stellen“, sagt sie. Es sind Erfahrungen, die noch aus ihrer Kinderzeit stammen.

Viel Spaß macht das Zusammenknüllen der bunten Papiere für den Drachenschwanz, der für die Balance unabdingbar ist. Und so manche Kinderhand zaubert auch noch ein Schleifchen fürs Drachengesicht. Eins ist sicher: Alle erwarten den ersten Testflug der bunten Drachen mit Hochspannung.

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