Kempen Im Hagelkreuz ist viel passiert

Für die Quartiersentwicklung gab es einen Zwischenbericht. Noch kein Erfolg zeichnet sich in Sachen Wohnraum für Ältere ab.

Kempen: Im Hagelkreuz ist viel passiert
Foto: kul

Kempen. Die Quartiersentwicklung Hagelkreuz läuft seit rund zwei Jahren und wahrscheinlich wird diese noch bis November 2018 vom Land gefördert. Quartiersentwickler Ingo Behr hat nun dem Ausschuss für Soziales und Senioren einen Zwischenbericht vorgelegt. Viele Aktionen und Projekte wurden angestoßen. Das ehrenamtliche Engagement zur Betreuung alter Menschen sollte gestärkt und Aktionen geboten werden, die vor Vereinsamung schützen.

Umgesetzt wurden unter anderem ein Fotowettbewerb und Wünsche-Box, Freizeitangebote wie Fahrradfahren, Kegeln, Sonntagsdiebe oder Spiele-Nachmittage, Oma-Opa-Service. In der „Alten Post“ ist ein Quartiersbüro als Anlaufstelle bei Fragen für Senioren, aber auch Familien entstanden. Und viele weitere Projekte sind in Planung, zum Beispiel eine Tauschbibliothek am Concordienplatz, Vorstellung verschiedener Kulturen im Hagelkreuz, ein Tauschring oder auch ein telefonischer Besuchsdienst. Auch an der Ansiedlung eines Pflegedienstes oder einer Pflegewohngemeinschaft wird zurzeit gearbeitet.

Ein wichtiges Ziel der Quartiersentwicklung sollte auch die Herrichtung von Wohnraum für alte Menschen sein. „Dies hat leider bisher nicht den gewünschten Erfolg gebracht“, so das Fazit. Kritik geht da auch in Richtung Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft des Kreises Viersen. Die GWG hatte angekündigt, in einem Gebäude an der Hammarskjöldstraße Wohnraum mit barrierearmen Badezimmern auszustatten und einen Aufzug anzubauen. Die Planungen sind bisher aber nicht umgesetzt worden.

Mit der GWG sei man gerade sehr unzufrieden, so Jochen Herbst (CDU) im Ausschuss. Im Hagelkreuz-Viertel und am Heyerdrink passiere nichts. Monika Schütz-Madré (Grüne) wünschte sich mehr Engagement der Stadt. Warum kaufe nicht die Stadt Mietwohnungen und sichert so die günstigen Mieten für die Menschen? „Bevor die Immobilienfirmen kommen und die Mieten erhöhen“, so Schütz-Madré.

Um ältere Menschen vor Vereinsamung zu schützen, sollen weitere Angebote geschaffen werden. Neben Aktionen und Sportangeboten gehört dazu auch das Aufstellen von Bänken auf dem Weg zu den Supermärkten, damit sich die Senioren zwischendurch ausruhen können.

„Ob die begonnenen Projekte auch nach Ablauf des Einsatzes eines Quartiersmanagers weiterhin in Eigenregie der Betroffenen Erfolg haben werden, ist zurzeit noch nicht einzuschätzen“, heißt es in der Verwaltungsvorlage. Der Ausschuss für Soziales und Senioren wird daher in einer der kommenden Sitzungen über die Weiterführung des Quartiersmanagements im Hagelkreuz entscheiden müssen. Zuvor wollen sich die Politiker zu einem Workshop treffen, um zu sehen, was bisher erreicht wurde, was in Zukunft geschehen soll und ob dafür eine Quartiersentwicklung — auch ohne Förderung durch das Land — weiter notwendig ist.

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