Bauplan an der Ellenstraße : Kempen und der Krüppelmansard-Kompromiss
Kempen Der Streit um die Höhe beim Neubau an der Ellenstraße 15 soll am 1. Oktober gelöst werden.
Dass es für das umstrittene Neubauprojekt an der Ellenstraße 15 einen Kompromiss gibt, hatte die WZ bereits Ende August exklusiv berichtet. Nun bekräftigt die Stadt Kempen dies in der Verwaltungsvorlage für den nächsten Denkmalausschuss am 1. Oktober. Ein sogenanntes Krüppelmansarddach soll nun die Lösung sein, auf die sich die Fraktionen aus Sicht der Verwaltung einigen könnten. Ohne sich fachlich korrekt auszudrücken, handelt es sich bei diesem Dach um eine Art „abgeknickte Variante“ des bisherigen Vorschlags, bei dem es sich um ein klassisches Mansardendach mit Giebel gehandelt hat.
Zur Erinnerung: Mitte Mai hatten die Fraktionen des Denkmalausschusses den dreigeschossigen Neubau der Familie Homberg an der Ellenstraße 15 abgelehnt. Die Investoren sollten sich lieber am benachbarten zweigeschossigen Bau auf dem Heitzer-Gelände orientieren. Das kann man zwar aus Sicht des Denkmalschutzes so sehen. Baurechtlich ist der dreigeschossige Vorschlag aber einwandfrei, weil in diesem Teil der Altstadt diese Bauweise zugelassen ist.
Ein weiteres Problem in der Debatte: Gleich neben der Ellenstraße 15 befindet sich die Von-Broich-Passage. Dort spielen die Eigentümer schon seit Jahren mit dem Gedanken, die Passage abzureißen und neue Häuser zu bauen. Nun sollen aus diesen Gedanken konkrete Pläne werden. Aber nur dann, wenn eine dreigeschossige Bauweise mit Ladenlokalen und Wohnungen möglich ist. Ähnlichen Druck erzeugte die Eigentümer der Ellenstraße 15 mit Unterstützung des Kempener Werberings: Wenn Ladenlokale entstehen sollen, müssten drei Geschosse erlaubt sein.