Hoffest auf Gut Heimendahl: Rund um das Landleben

10 000 Besucher erlebten am Wochenende viele Attraktionen beim Hoffest. Es gab nicht nur Schafschur, sondern auch Musik und viele Stände.

Kempen. Das Schaf ist bewegungsunfähig. Schäfer Thomas Müller hat das Tier gerade aufs Hinterteil befördert, damit es sich gegen die Prozedur nicht wehren kann. Dann summt die elektrische Schere, und innerhalb weniger Minuten verliert der Bock seine Winterwolle. „Toll“ findet das Leonie (4), die erstmals eine Schafschur miterlebt — von der Schulter ihres Vaters Andreas Janowitz aus.

Diese und weitere Attraktionen erlebten an die 10 000 Besucher am Wochenende beim Hoffest auf Gut Heimendahl. „Wir möchten unseren Gästen das Landleben näherbringen und ihnen das wunderschöne Denkmal, unser Haus Bockdorf, zeigen“, sagt Hausherr Johannes von Heimendahl.

Die summenden Seiten des Landlebens zeigte der Nabu Willich und informierte über Wildbienen, Hummeln und Hornissen. Kinder bastelten unter Anleitung Insektenhotels, während nebenan Jagd-Frettchen zum Streicheln nah ausgestellt waren.

„Das hat meine Oma auch gemacht“ war der häufigste Kommentar am Spinnrad, das nach der Schafschur unter erfahrener Hand zum Einsatz kam. Auf dem Weg vom Schafstall zurück sah man sich mit einem düster blickenden Bullen konfrontiert, von dem jedoch keine Gefahr ausging: Malerin Marion Opitz hatte das imposante Tier mit Acrylfarbe auf Leinwand realistisch festgehalten.

Fliegenpilze mit lustigen Gesichtern, glasierte Vasen und andere Töpferwaren gab’s bei Anne Böll, während Yvonne Hippler aus Nettetal Freches auf Buttons schrieb: „Landei“ stand dort zu lesen. Und auch die „Unschuld vom Lande“ war vertreten.

Wer Gartenarbeit mag, den überzeugen die Münsterländer Holzschuhe — bei einem Händler aus Wachtendonk waren sie von Größe 21 bis 49 vertreten. Auch ritterliche Musikinstrumente und römische Sandalen zählten zum Angebot.

Große Männeraugen starrten auf den 2200 Euro teuren Edelstahlgrill mit Wok, Grill und Feuertopf. Den passenden edlen Tropfen hielt Hans Müller bereit: sortenrein gebrannte Edel-Destillate aus ungespritztem Obst. „Fünf Jahre lagern die im Fass“, erzählt Müller zu seinen Schnäpsen, Geistern und Likören. Auf den Schur-Schreck hätten auch die Schafe dazu sicher nicht nein gesagt — doch sie bekamen nur Futter und Wasser.

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