Hirsch „Rudolf“ ist tot

Beigeordneter Hans Ferber verkündete am Dienstagabend die traurige Nachricht. Wo das Tier erlegt wurde, ist unklar.

St. Hubert. „Der Hirsch ist tot.“ Diese Mitteilung machte der Erste Beigeordnete Hans Ferber Dienstagabend im Hauptausschuss. Das Tier, das seit einigen Wochen in St. Hubert frei herumgelaufen ist (die WZ berichtete), sei bereits am Sonntag erlegt worden. Wo der Hirsch erschossen worden ist, sagte Ferber nicht.

Der Tod des Tieres löste bei der SPD-Ratsfrau Irene Steeger Bedauern aus. Im Ausschuss erklärte sie, dass sie eine andere Lösung als die Erschießung besser gefunden hätte: „Zumal der Hirsch das St. Huberter Wappentier ist.“ Ferber schloss sich dem Bedauern an. Weil Gefahr in Verzug gewesen sei, habe die Stadt aber keine andere Möglichkeit gehabt. Dies sei der Fall gewesen, weil der Hirsch unter anderem mitten durch den Ort gelaufen war.

In der Nacht zum 6. November war er an Marktplatz und Hauptstraße unterwegs. Zudem wurde er am 7. November an der Landstraße nach Tönisberg gesichtet. Dort hatte die Stadt vorsichtshalber Tempo 50 eingeführt.

Am Dienstagnachmittag erhielt die WZ noch die Nachricht, dass der „Problem-Hirsch“ am Leben sei. Jäger Hans-Josef van Gerven, in dessen Jagdgebiet der Hirsch unterwegs war: „Man munkelt, dass er inzwischen weiter weg ist. Hier ist er jedenfalls nicht geschossen worden.“

Wer den Hirsch erlegt, muss das laut van Gerven dem Ordnungsamt melden. So stehe es in der Abschussgenehmigung. Beim Ordnungsamt war bis Dienstagnachmittag keine offizielle Mitteilung über den Tod des Tieres eingegangen. Gerüchte über den Tod bestätigten sich erst im Hauptausschuss.

Josef Harmuth, der das Wild-Gehege hinter der Sparkasse betreut, hatte „Rudolf“ zuletzt am Samstag gesehen. Den Spitznamen hat das flüchtige Tier von der Enkelin des CDU-Ratsherrn Heinz Heyer bekommen. Im Garten der Heyers in Escheln war der Hirsch öfter zu Besuch. „Der war so zahm, man konnte bis auf ein paar Meter an ihn heran“, erinnert sich Heinz Heyer, in dessen Garten „Rudolf“ zum letzten Mal am Donnerstag war.

Sympathisanten des Damhirsches, die sich am Dienstag zahlreich auf der Internetseite der WZ zu Wort gemeldet haben, dürften vom Tod des Tieres nicht begeistert sein. In einigen Kommentaren hagelte es Kritik für die Abschussgenehmigung, die die Stadt nach Rücksprache mit der Unteren Jagdbehörde erteilt hat. WZ-Leserin Sonja Treumann: „Die Möglichkeit, dass Tier zu fangen und in einem geeigneten Gehege unterzubringen, scheint gar nicht zur Debatte zu stehen.“

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