Hinsbeck: Am Anfang war der Faden

Schafe scheren– Wolle spinnen: Unter diesem Motto wurden am Sonntag in Alt-Kämpken traditionelle Techniken vorgestellt. Die Resonanz war groß.

Hinsbeck. "Mir gefällt es sehr gut. Das Schaf hat so gezappelt, das war richtig spannend", sagt Josephine(9). Unter dem Motto "Schafe scheren - Wolle spinnen" konnte am Sonntag im Textilmuseum "Die Scheune" in Alt-Kämpken an der Krickenbecker Allee in Hinsbeck-Hombergen dem Schäfer bei der Schur über die Schulter geguckt und sogar selbst an Spinnrädern Hand angelegt werden.

Vor 26 Jahren wurde das ländlich gelegene Museum vom Viersener Textil-Ingenieur Walter Tillmann gegründet. Seitdem gibt es jedes Jahr Aktionen. Ausgestellt werden alte Strickmaschinen, Spinnräder und andere Gegenstände, die mit Textilien zusammenhängen.

Außerdem gibt es immer eine laufende Kunstausstellung, die drei Mal pro Jahr gewechselt wird. Zur Zeit stellt Veronika Moos-Brochhagen ihre Werke nach der japanischen Kunst Shibori aus.

Die gestrige Schafschur übernahm bereits zum zweiten Mal Willi Naphausen. Schon im letzten Jahr war der Schäfer dabei.

Direkt neben dem Gehege der Schafe sitzt Monika Schmidt-Liffers eifrig an ihrem Spinnrad und zeigt den Mädchen und Jungen, wie das alte Handwerk funktioniert. Mit unter den Zuschauern ist auch Josephine mit ihrer Freundin Adriana. "Ich hoffe, ich darf später auch mal spinnen", sagt die achtjährige Adriana, der an diesem Tag das Spinnrad von Monika Schmidt-Liffers am besten gefällt. Doch ihre Freundin Josephine ist in Gedanken noch immer bei den Schafen: "Diese Tiere haben mir schon etwas leidgetan."

Auch den Erwachsenen gefällt es in dem Textilmuseum nahe den Krickenbecker Seen. Die 36-jährige Birgit Nellessen ist die Mutter von Adriana und kommt aus der Sektion Hombergen: "Wir sind häufig bei der Scheune zu Gast. Es gefällt uns immer sehr gut hier. Besonders für die Kinder ist es schön, wenn sie sehen können, wie die Menschen früher gelebt haben."

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