Tourismus am Niederrhein Hier kann man auch Urlaub machen

Kreis Viersen/Kempen. · Der Kreis Viersen verzeichnet steigende Zahlen in Sachen Übernachtungen. In Kempen wartet man weiter auf ein neues Hotel.

 Entlang der Niers lässt es sich prima radeln. Auch mit den grünen Niederrhein-Rädern der Tourismus GmbH. Zur neuen Radsaison sollen etwa 800 Exemplare der Mieträder in der Region unterwegs sein.

Entlang der Niers lässt es sich prima radeln. Auch mit den grünen Niederrhein-Rädern der Tourismus GmbH. Zur neuen Radsaison sollen etwa 800 Exemplare der Mieträder in der Region unterwegs sein.

Foto: nn

Eigentlich ist alles geplant. 45 Termine wollen Martina Baumgärtner und ihr Team von der Niederrhein Tourismus GmbH in der kommenden Woche auf der Internationalen Tourismus-Börse (ITB) in Berlin wahrnehmen. Und dann taucht der Corona-Virus auf. Am Donnerstag war es unter anderem Bundesinnenminister Horst Seehofer, der andeutete, dass man über die Durchführung der Großveranstaltung nachdenken müsse. „Wir sind optimistisch und gehen davon aus, dass die Messe stattfindet“, sagte Geschäftsführerin Baumgärtner am Donnerstag bei einem Pressegespräch. Und bis zum Redaktionsschluss dieser Ausgabe am Freitagabend gab es auch noch keine Absage der Messe. Ein „Fällt aus“ wäre ärgerlich und würde einen Mehraufwand für die GmbH bedeuten. „Diese 45 Termine sind für unsere Planungen für 2021 wichtig und müssten dann eben anderweitig stattfinden.“

Stand jetzt will Baumgärtner aber mit guter Laune nach Berlin reisen. Denn die Zahlen der Region, die sie vertritt, sprechen für sich. Im Kreis Viersen hätten sich die Übernachtungszahlen 2019 noch einmal gesteigert – auf 367 000. Das ist ein Plus von 3,7 Prozent im Vergleich zu 2018. Im gesamten Gebiet der GmbH (Kreise Viersen, Wesel, Kleve und Heinsberg) seien 2,4 Millionen Übernachtungen gezählt worden. Das bedeute ein Plus von 1,7 Prozent. Nach Angaben von Baumgärtner liegt der Kreis Viersen mit dieser Zahl über dem bundesweiten Durchschnitt. Dort betrage der Zuwachs nur 2,6 Prozent.

Neuer Marken-Kern trage
zum positiven Ergebnis bei

In diesen Zahlen tauchen nur die Hotel-Übernachtungen auf. Ferienwohnungen, die es inzwischen immer zahlreicher am Niederrhein gebe, würden gar nicht berücksichtigt. „Wir sind also mit unseren Ansätzen auf einem sehr guten Weg“, so Baumgärtner. Sie meint damit auch den jüngst begründeten Marken-Kern der Region „Niederrhein. So gut. So weit“, aber auch die vielen Investitionen in die Infrastruktur der vergangenen Jahre.

Insbesondere im Radwege- und Wandertourennetz ist eine Menge geschehen. Für Radler steht im Kreis Viersen der Bahnradweg zur Verfügung, ebenso ein Knotenpunktsystem. Anhand von 116 Knotenpunkten lässt sich eine individuelle Tour zusammenstellen. Auch für Wanderer entstünden immer neue Wege (zuletzt an der Burg Uda in Oedt). Der Naturpark Schwalm-Nette ist zertifizierte Premium-Wanderregion. Ein Siegel, das immer mehr Gäste anlocke.

Durchschnittlich übernachten Gäste im Kreis Viersen zwei Nächte. Es geht also um das klassische Kurztrip- oder Geschäftsreisengeschäft. Und bei den Themen Radfahren und Wandern spielen natürlich Frühling und Sommer die Hauptrollen. „Langfristig wollen wir den Niederrhein und den Kreis Viersen aber als Ganzjahresziel etablieren“, so Baumgärtner. Zum Beispiel mit den historischen Ortskernen von Brüggen oder Kempen. In der Thomasstadt locke schließlich Jahr für Jahr ein beliebter Weihnachtsmarkt.

Um Kempen touristisch weiterentwickeln zu können, warten alle Beteiligten auf ein neues Hotel. Dieses soll auf dem Gelände des jetzigen Hallenbads entstehen, das im Zuge der Kernsanierung des Aqua-Sol abgerissen werden soll. „Bei uns stehen dazu weiterhin alle Zeichen auf Grün“, sagte Stadtwerke-Geschäftsführer Norbert Sandmann am Freitag auf Anfrage der WZ. Mit dem Investor aus Norddeutschland müssten die Stadtwerke einen Vertrag zur Nutzung des Grundstücks vereinbaren. „Dazu laufen Gespräche“, so Sandmann. Gleichzeitig müsse der Investor sich mit der Stadt Kempen in Sachen Baugenehmigung einigen. Eine sogenannte Bauvoranfrage hatte die Stadt Kempen Ende 2019 positiv beantwortet (die WZ berichtete).

Für konkrete Gespräche in Sachen Bauantrag sei es aber noch zu früh. Sandmann sprach von einem Prozess, der Schritt für Schritt laufe. Ein Prozess, der auch ans Umbauprojekt gebunden ist: Fertigstellung neues Hallenbad, Abriss altes Hallenbad, Neubau. Das umgebaute Aqua-Sol soll Anfang 2021 eröffnet werden.

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