Herbst kann so schön sein

Wenn sich die Blätter verfärben, zeigt sich diese Jahreszeit von ihrer besten Seite. Außerdem gibt es im Niers-Geflüster erste Tipps für St. Martin.

Herbst kann so schön sein
Foto: Friedhelm Reimann

Grefrath. Es ist Mitte Oktober und der Herbst zeigt sich von Tag zu Tag farbenfroher. Er macht Lieblingsplätze zu noch schöneren Orten. In Grefrath kann man auch den sogenannten Indian Summer bewundern, in den Parks, an der Niers — oder im eigenen Garten. Der Flüsterer wünscht Ihnen viel Spaß auf der Suche nach dem schönsten Farbtupfer.

Herbst kann so schön sein
Foto: rei

Zwar noch im Herbst, aber meist schon zur blattlosen Zeit sorgt St. Martin für fröhliche und besinnliche Ablenkung. Am 3. November ziehen wieder viele singende Kinder mit bunten Laternen durch Grefrath, wenn der St. Martins-Zug der Kindergärten ansteht. In diesem Jahr wird er durch den Awo Kindergarten „An der Dorenburg“ organisiert. Musikalisch begleitet wird er durch den Grefrather Musikverein, das Trommlercorps der Grefrather Feuerwehr sowie das Vinkrather Trommlercorps. Der Martinstag beginnt um 11.30 Uhr mit einem ökumenischen Wortgottesdienst in der St. Laurentius-Kirche. Weiter geht es für die Kinder um 17.30 Uhr mit der Aufstellung für den Zug am Kindergarten, An der Dorenburg 10. Um 18 Uhr setzt sich der Zug dann in Bewegung. Von dort aus zieht er über Flora- und Vinkrather Straße sowie über Schanzen-, Stadion- und Neustraße. Wie auch in den vergangenen Jahren wird das Martinsfeuer auf der Wiese zwischen Neu- und Nordstraße abgebrannt. Dort wird auch die Mantelteilung nachgespielt. Danach geht es weiter über Nord- und Stadionstraße. Über den Burgweg geht es zur Aula der Sekundarschule. Nach dem Zug erhalten die Kinder dort einen Weckmann. Und damit nicht nur die Laternen der Kinder festlich hervorstechen, werden die Anwohner der angegebenen Straßen gebeten, ihre Häuser mit Laternen und Kerzen zu schmücken.

Herbst kann so schön sein
Foto: Niers-Bouler

Apropos St. Martin: Wer nach dem Zug der Kindergärten mehr über das Fest erfahren möchte, kann an einer Familien-Mitmachaktion des Niederrheinischen Freilichtmuseums mit dem Titel „Ich gehe mit meiner Laterne — Bräuche rund um den heiligen Martin“ teilnehmen. Am 6. November erfahren Familien im Rahmen eines zweistündigen Programmes ab 14 Uhr allerhand Wissenswertes über den Heiligen und die mit ihm verbundenen Bräuche am Niederrhein. Kreativ wird es für die kleinen Teilnehmer am Ende des Programmes. Denn dann haben sie die Möglichkeit, gemeinsam Rübengeister zu schnitzen. Teilnehmer zahlen den regulären Museumseintritt. Anmeldung unter Tel. 02158/91730.

Herbst kann so schön sein
Foto: Niers-Bouler

„Wer kommt, der kommt“, heißt das neue und vierte Programm von Kabarettist Stefan Verhasselt. Am 28. Oktober präsentiert er seine Show ab 20 Uhr in der Albert-Mooren-Halle, Niedertor 8, in Oedt. Aber was passiert, wenn nach dieser Einladung wirklich alle kommen? Was ist mit den „Im-Flugzeug-Zuerst-Aufstehern“, den auf Partys konsequenten „Zu-Früh-Kommern“ oder den „Auf-Den-Enkeltrick-Reinfallern“? Dann gibt es einen unterhaltsamen Kabarett-Abend mit scharfen und lustigen Analysen unseres täglichen Daseins oberhalb der Gürtellinie, aber manchmal eben auch unterhalb der Grabkante. Auch die typischen sprachlichen Eigenheiten des Niederrheiners gehören zu dem neuen Soloprogramm von Verhasselt. Karten kosten im Vorverkauf 19 und an der Abendkasse 21 Euro.

Herbst kann so schön sein
Foto: Vianobis

www.albert-mooren-halle.de

Seien wir ehrlich. Wer im Herbst oder Winter Geburtstag hat, ist als Kind ganz schön gekniffen. Der Flüsterer weiß da von Erfahrungen der Kollegen zu berichten, die neidisch auf die Geschwister oder Klassenkameraden blickten, die im Sommer draußen feiern konnten. In Grefrath kann man aber auch im Winter einen coolen Geburtstag feiern: nämlich im Eisstadion. Dort gibt es das Geburtstags-Spaß-Paket „Kids on Ice“ für zehn Personen (davon maximal zwei Erwachsene). Dazu gehören unter anderem Einladungskarten für die Kinder, Eintritt ins Eisstadion und ein Imbiss in der Pistenbar. Anmelden kann man sich unter Tel. 02158/918935.

www.eisstadion.de

Kommen wir zu einer weiteren — für den Herbst sehr gut geeigneten — Drinnen-Beschäftigung: Mitschüler der Liebfrauenschule haben mit ihrer Schülerfirma Geld erwirtschaftet, mit dem drei Dartscheiben für die drei Wohngruppen des Antoniushauses gekauft wurden. Dort sind 35 unbegleitete minderjährige Flüchtlinge untergebracht. Eine Dartscheibe übergab Felix Tilgner stellvertretend an den 17-jährigen Boubacar. Das Geld war im vergangenen Schuljahr von der Schülerfirma „KardastiArt“ erwirtschaftet worden. Die Idee dazu war in der Jahrgangsstufe 9 in einem Wirtschafts- und Politik-Kurs entstanden: 20 Liebfrauen-Schüler, unter ihnen auch Felix Tilgner und Boubacar, gründeten gemeinsam mit Lehrer Michael Vietoris „KardastiArt“ — der Name setzt sich aus dem persischen und dem englischen Begriff für Kunst zusammen. Kunstwerke verkaufen und vermieten war das Unternehmensziel. In ihrer Freizeit schufen Schüler und auch die Kunstlehrerinnen die Kunstwerke. Neben einem Teil des Gewinns ging nun nach der Auflösung auch das Firmenkapital an einen sozialen Zweck. „Und so waren wir uns schnell einig, dass wir ein Drittel der Summe unseren Mitschülern aus dem Antoniushaus zukommen lassen wollten“, berichtet Felix Tilgner. Bei der Übergabe der Spende verabredeten er und Boubacar auch sofort für die erste Dart-Partie im Antoniushaus.

Nun geht es aber doch mal nach draußen. Die Niers-Bouler haben in Dreier-Teams auf den Bouleplätzen in Oedt ein Turnier ausgespielt. Es hatten sich so viele Teilnehmer gemeldet, dass der Wettkampf an mehreren Terminen ausgetragen werden musste. Jetzt gab es bei herbstlicher Witterung die Finalrunde im K. O.-Modus. Im zunächst hartumkämpften Finale setzte sich das Team mit Karin Vollmari, Bernhard Hinse und Hans Vollmari 13:6 gegen das mit Gerhard Dörrschuck, Heinrich Lennackers und Friedhelm Rütten durch. Noch spannender verlief das kleine Finale um Platz drei, wo sich Waltraud Spiegel, Jürgen Breiderhoff und Heinz-Georg Werner mit 13:9 durchsetzten. Für die drei Siegerteams gab es Pokale. Das gemütliche Beisammensein kam bei Kaffee und Kuchen nicht zu kurz. Turnierorganisator Manfred Spiegel hatte für den Imbiss gesorgt. Turnierspiele sind bei den Niers-Boulern nicht die Regel. Viel wichtiger ist die gemeinsame sportliche Betätigung. Und deshalb gibt es auch keine Winterpause. Solange das Wetter es zulässt, werden jeden Mittwoch ab 15 Uhr auf den beiden Plätzen hinter der Evangelischen Kirche am Bergweg die Kugeln bewegt. Wer mitmachen möchte, ist willkommen. Eigene Kugeln sind kein Muss.

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