Kempen Heiße Weihnachten in der Confiserie Amberg

Nach St. Martin steckt die Altstadt nun mitten im Advents-Fieber. Außerdem gibt es eine Anlaufstelle für Island-Freunde. Dies und mehr im Altstadt-Geflüster.

Kempen. Schluss, aus, vorbei — St. Martin ist mal wieder erfolgreich durch die Altstadt geritten. Und dann konzentrieren sich die Einzelhändler ganz schnell aufs Weihnachtsgeschäft. In und vor den Läden wurde in dieser Woche fleißig (um)dekoriert. Das hat der Flüsterer bei seinem Streifzug festgestellt. „Ich bin ein Traditionsmensch“, erklärt Barbara Sukatsch von der „Kempener Rose“, Judenstraße 11. In ihrer Ausstellung finden sich viele klassische Elemente der Weihnachtszeit, vorrangig in Rot und Gold. Auch Hirsche und Waldelemente findet man bei ihr. Bei Blumen Langenfurth an der Burgstraße 1 herrscht ebenfalls das Leitthema „Wald“ im adventlichen Bereich. Monika Langenfurth und ihr Team verarbeiten viele natürliche Materialien, Zapfen und Gehölze spielen eine große Rolle. Durchgesetzt haben sich hier die Farben Braun und Rot. „Die Tradition des Adventskranzes als Symbol des endlosen Lebens“, wie die Inhaberin beschreibt.

Sarah Rosenthal, Filialleiterin bei Blumen Risse an der Engerstraße 35, sieht neben dem Klassiker Rot vor allem Creme- und Kupfertöne weit vorne. Beim „Glücklichmacher“ von Gabi Neubert, Umstraße 6, ist „Rot unverzichtbar“. Seit zwei Wochen gibt es in Kempen das Geschäft „Landliebe“ von Kirsten Schmetter und ihrer Tochter Anna-Lena an der Peterstraße/Ecke Heilig-Geist-Straße. Die beiden Damen setzen knallige Trends in Petrol, Pink und Rosa.

Altstadt-Geflüster

Aus der Abteilung „Deko“ in die Welt des Genusses führt der Weg zu Frank Violonchi, Studentenacker 7. Neben Winter-Tees und Teekalendern finden sich dort Winzerglühwein von der Mosel, Weihnachtsliköre, und den nur zur Weihnachtszeit erhältlichen Kirsch-Mandel-Essig, der sich laut Frank Violonchi bestens für Salate eignet. Überraschende Wege geht die Confiserie Amberg mit ihrer ganz speziellen Version der Weihnachtsschokolade. „Ich sah die Formen und fand, dass man das unbedingt ausprobieren muss“, sagt Maria Amberg mit einem verschmitzten Lächeln. Ihren anfangs skeptischen Sohn musste sie nach eigener Aussage erst überzeugen, was ihr augenscheinlich gelang. Die Rede ist von einem Nikolaus-Paar aus Schokolade im etwas spärlicheren Weihnachtsgewand. Mit Sicherheit ein ganz besonderes Geschenk. Einen Klassiker aus dem Vorjahr gibt es bei Amberg (Vorster Straße und Engerstraße) auch wieder: die Nikolaustüte mit einem vollständig bekleideten Nikolaus, Spekulatius und Marzipan.

Für die nun folgende Meldung hat der Flüsterer ganz genau hingeschaut. Und zwar auf die Details einer Grafik für den geplanten Windschutz vor dem Museumseingang. Wie berichtet, wird die Stadt nun dieses schier endlose Projekt angehen. Hintergrund ist die Gefahr, dass die Eingangstür bei starkem Wind zu sehr „ausschlagen“ und so Besucher verletzen könnte. Der Grund für diese Gefahr ist nach Angaben der Stadt eine besonderes windige Situation im „Kanal“ zwischen Kulturforum und Klosterhof. Womit wir bei der Grafik wären. Die Klosterhof-Architekten des Büros RKW, die auch Museumseingang und jetzt den Windschutz geplant haben, achten wohl auf jedes windige Detail. Einer Dame, die in der Grafik entlang des Museums flaniert, wehen die langen Haare ganz gewaltig. Als hätten die Architekten die Situation noch einmal unterstreichen wollen. Wie auch immer: Der Flüsterer ist gespannt, ob der Windschutz nun die Lösung ist. Die meisten Lokalpolitiker übrigens auch.

Alles rund ums Island-Pferd gibt es ab sofort an der Ellenstraße gleich neben dem „Treppchen“. Isabelle Fricke feiert dort heute, 10 bis 18 Uhr, mit einer großen Party die Eröffnung ihres Ladens „Isi4Fun“. Eine große kleine Welt voller Islandpferde findet sich dort — auf gestrickten Mützen, Socken, Pullovern, Ponchos, Schmuck, Hosen, Jacken, Hundehalsbändern und Gummistiefeln. Eine Tasse — natürlich mit Island-Pferd — hat Isabelle Fricke dazu selbst entworfen, für den Kempener Weihnachtsmarkt hat sie außerdem noch passende Trinkschokolade bei der unweit gelegenen Schokoladenmanufaktur bestellt. Die Geschäftsinhaberin aus St. Tönis ist voll und ganz mit dem „Isi-Virus“ infiziert, besitzt selbst Island-Pferde und war auch schon im Urlaub auf der Insel. „Island ist ja spätestens seit der Fußball-EM in Mode gekommen“, berichtet sie. Beste Voraussetzungen also, um auch die Kempener zu „isifizieren“. Das Geschäft ist in der Woche von 10 bis 13 und von 15 bis 18.30 Uhr geöffnet.

Der Betreiber des Kempener Fischhauses, Wolfgang Spachtholz, kommt wohl nicht mehr wieder, wie der Flüsterer jetzt erfuhr. Schon seit Langem hat der Fischliebhaber gesundheitliche Probleme und seit Wochen ist das Geschäft an der Orsaystraße (postalisch Alte Schulstraße 20) nur eingeschränkt geöffnet. Wenn sich kein Nachfolger finde, so heißt es, wird Mitte 2017 Schluss sein mit Kempens einzigem Fischgeschäft, denn dann soll der Mietvertrag auslaufen. Das Haus gehört dem Bauinvestor Ralf Schmitz.

Vom Fisch zum Fleisch: Von wegen Hans Wurst, Hans Muskel wäre der richtige Name für den Betreiber des Currywurststandes bei Edeka am Hessenring. Da rollte ihm doch glatt dieser Tage eine schwarze Familienkutsche entgegen. Ein Untertan aus dem Königreich Kempen hatte vergessen, die Handbremse beim Abstellen auf dem Parkplatz zu ziehen. Und so bestand die Gefahr, dass der Stand als Bremsbock enden würde. Flugs lehnte sich der starke Mann gegen das Gefährt, stoppte es auf halber und ebener Strecke. Trotz Ausrufens meldete sich der Besitzer nicht. Also trat Muskel-Hans noch einmal an, schob den Wagen in seine Lücke und machte auch so wieder Platz für den fließenden Verkehr.

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