Grefrath Handball-Herren sind das Team des Jahres

Die Erste der Turnerschaft setzte Ausrufezeichen. Geehrt wurden auch zwei Einzelsportler.

Grefrath: Handball-Herren sind das Team des Jahres
Foto: Kurt Lübke

Grefrath. Der Sport ist in der Niersgemeinde Grefrath allgegenwärtig. Seit Jahrzehnten. Nicht zuletzt aufgrund des außergewöhnlich guten Sportstättenangebotes. Was immer wieder überrascht bei den alljährlichen Ehrungen der besten Sportler in der Albert-Mooren-Halle in Oedt, ist die Vielfalt der Geehrten.

Grefrath: Handball-Herren sind das Team des Jahres
Foto: Kurt Lübke

Das reicht von Sportlern mit Handicap über Leichtathleten, Handballern und Fußballern bis hin zu Schwimmern, Sportschützen, Tischtennisspielern, Eissportlern und Radlern.

Der Handball hat in Alt-Grefrath stets eine große Rolle gespielt. Früher auf dem Feld (Nordkanalkampfbahn), dann in der Halle, denn Grefrath baute als erste Gemeinde nach dem Krieg in den 1950 er Jahren eine neue Sporthalle. Die Turnerschaft Grefrath ist der größte Verein mit mehr als 1000 Mitgliedern.

Die erste Herrenmannschaft der Turnerschaft wurde Mannschaft des Jahres.“ Sie wurde in der Bezirksliga mit 50:2 Punkten Meister und stieg in die Landesliga auf, wo man noch Aufstiegsmöglichkeiten zur Verbandsliga hat. Die Mannschaft warf in ihrer Meistersaison 865 Tore. Inzwischen ist die Heimstärke in der Doppelsporthalle an der Bruckhauser Straße schon fast legendär. Seit dem 10. Mai 2014 wurde kein Heimspiel mehr verloren. Selbst die drei Klassen höher spielende Mannschaft von Adler Königshof wurde in der Grefrather „Festung“ mit 36:32 Toren geschlagen.

Seit 1983 gibt es den „Sportler des Jahres“ in Grefrath. Noch nie wurde eine Westernreiterin und dreifache Mutter mit dem Titel ausgezeichnet. Aber, vielleicht war ja der Weg von Alexandra Schrievers aus der Honschaft Hübeck (Mitglied des RV Graf Holk) auch schon seit Kindheitstagen vorgezeichnet, wie Bürgermeister Manfred Lommetz und GSV-Vorsitzender Herbert Kättner in ihrer Laudatio feststellten.

Schon im zarten Alter von acht Jahren durfte sie beim Nachbarbauern Pferde pflegen und mit zu Turnieren fahren. Als Jugendliche im Alter von 15, 16 Jahren machte sie Ferien auf einem Rennstall, wo sie sich um die Pferde kümmerte. Als 18-Jährige ging sie für ein Jahr als Au pair-Mädchen in die USA, arbeitete am Rande von Chicago in einem Western-Stall. Sofort hatte sie Feuer gefangen und ihre Vorliebe für das Western-Reiten entdeckt.

Als sie wieder in ihrer Heimat zurückkehrte, arbeitete sie zunächst als Verkäuferin, machte dann aber ihr Hobby zum Beruf. Drei Jahre war sie in Neuss als Pferdepflegerin im Einsatz. Danach wechselte sie als Pferdepflegerin und Bereiterin in den Stall von Uwe Schmitz im Hübeck.

Ihr großer Wunsch nach einem eigenen Pferd wurde 2008 Wirklichkeit. Sie kaufte sich das Westernpferd mit dem Spitznamen „Moped“. Sie baute eine eigene Pferdezucht auf und begann mit gezieltem Unterricht im Westernreiten. 2011 wurde sie Deutscher Meister in der Disziplin „Westernreiten“. Es folgten 2012 bis 2014 erfolgreiche Teilnahmen an internationalen Prüfungen.

Der sportliche Höhepunkt dann im Jahr 2015: Alexandra Schrievers wurde zweifache Europameisterin, in Kreuth in Bayern. Dort fand das größte Western-Ereignis außerhalb der USA statt. Es gab in den verschiedenen Prüfungen über 900 Starter. Sie wurde mit dem Pferd „Supreme Commander“ Europameisterin in der Junior-Klasse und mit ihrem Pferd „Hints Supreme Micky“ Europameisterin in der Senior-Klasse.

Ein erfolgreicher junger Nachwuchsspieler im Eishockey konnte diesmal den Titel „Nachwuchssportler des Jahres“ erringen konnte. Es ist der 18 Jahre alte Tobias Schmitz, Enkel des Grefrather Schützenkönigs Heinz Schmitz von den Antoniusschützen.

Tobias ist bereits dreifacher Deutscher Meister. Im Alter von vier Jahren war die Grefrather Eissporthalle der erste Berührungspunkt für sein Hobby. Er war früh begeistert vom Spiel mit dem Puck. Als Bambini war er beim GEC aktiv, als Kleinschüler beim KEV, wo er sechs Jahre lang spielte.

Mit 14 Jahren wechselte er nach Mannheim. Zunächst lebte er ein Jahr in einer Gastfamilie, seit 2013 im Internat des Vereins Mannheimer ERC. Momentan streckt er im Abi-Stress. Umso mehr freute es die Gemeinde Grefrath und den GSV, dass er trotzdem den Weg in seine Heimat fand.

Seit 2014 gehört Tobias zum Kader der Jugendnationalmannschaft. 2015 nahm er an der U 18 WM in der Schweiz teil. Inzwischen ist er Mitglied der U 19 Nationalmannschaft.

Am Freitag auch dabei war Sportschützin Marjolaine Pot d’ Or von den Sportschützen Niersland, die ihre sportliche Heimat auf dem Schießstand von Hans Bloemen in Gladbbach haben, aber im GSV Grefrath Mitglied sind. Sie wurde Deutsche Meisterin, drei Mal Deutsche Vizemeisterin, gewann fünf Landestitel in verschiedenen Disziplinen und schaffte die EM-Qualifikation mit dem KK-Gewehr 60 liegend.

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