Halbfastenmarkt: Viel zu entdecken, aber wenig Platz zum Parken

Die Besucher strömten in die Stadt. Ärger gab es hinter der Engerstraße: Ein Parkplatz war gesperrt.

Kempen. „Wir suchen etwas besonderes. Noch haben wir nicht das Richtige gefunden, aber trotzdem gefällt uns der Markt sehr gut“, sagt eine Besucherin des Halbfastenmarktes. Der sorgte am Dienstag dafür, dass sich Händler und Gäste in der Kempener Altstadt tummelten. Das Angebot reichte von Tüchern und Schals über Sockenwolle, Lederwaren und Haushaltsreinigern bis zu Süßigkeiten, Pommes und Backfisch.

Die Eltern von Horst Gamroth kommen aus Solingen und bieten seit 30 Jahren ihre Haushalts- und Lederwaren auf dem Halbfastenmarkt an. Am Dienstag musste der Sohn in die Bresche springen: „Meine Mutter ist erkrankt, deswegen bin ich heute hier. Aber es gefällt mir sehr gut. Auch als kleiner Junge bin ich immer gerne mit hierhin gefahren.“

Ein paar Meter weiter wurden an der Engerstraße Spielwaren und Porzellan verkauft. Seit 20 Jahren macht die Verkäuferin aus Issum gute Erfahrungen in Kempen: „Die Leute sind nett. Es lohnt sich immer, hierhin zu kommen.“ Allerdings habe der Umsatz nachgelassen. „Das ist aber überall so“, sagt die Verkäuferin.

Ebenfalls an der Engerstraße gab es einen Stand vom Tee-Lädchen (Vorster Straße). Inhaber Wilhelm Matuschewski erblickte viele gut gelaunte Menschen: „Die lachen und haben viel Spaß.“ Auch über die auswärtige Kundschaft freute er sich: „Gerade waren Leute aus Belgien hier.“ Viele Besucher kämen jedes Jahr zum Teelädchen-Stand, um ihre Vorräte aufzufüllen. Auch Stövchen, Tassen und Kannen werden gekauft. „Einige kommen gar nicht zu uns in den Laden, sondern ausschließlich zum Halbfastenmarkt“, sagt Matuschewski.

Harald Schildmacher führte seinen Gemüseschneider am Buttermarkt vor. Bereits seit 25 Jahren kommt er mit seinem Angebot in die Thomasstadt: „Kempen ist ein schönes Städtchen mit netten Leuten. Aber es ist ärgerlich, dass seit zwei Jahren der Markt so weit auseinandergezogen ist.“ Dies ist dem neuen Sicherheitskonzept geschuldet, dass die Kommunen in NRW nach der Loveparade-Katastrophe in Duisburg umsetzen mussten.

Überrascht waren Am Dienstagvormittag viele Autofahrer, die zwischen Raben-, Engerstraße und Donkwall ihr Auto abstellen wollten. Der Parkplatz Nummer fünf war wegen Markierungsarbeiten zeitweise abgesperrt. Ausgerechnet am Tag des Halbfastenmarktes, an dem es traditionell eng wird auf den Parkplätzen. Hinzu kommt der Umstand, dass es wegen der Klosterhof-Baustelle schon weniger Parkplätze gibt — unter anderem sind die Stellflächen in der Tiefgarage hinter der Volksbank seit Oktober 2011 für die Öffentlichkeit gesperrt.

Stadtsprecher Christoph Dellmans bezeichnete die Sperrung auf WZ-Anfrage als „nicht glücklich“. „Die ausführende Firma hat den Auftrag für die Markierungsarbeiten von uns bekommen“, so der Pressesprecher. „Allerdings wurde kein bestimmter Tag dafür vereinbart.“ Die Firma habe den Halbfastenmarkt nicht im Blick gehabt, deshalb seien sie am Dienstag angerückt. Die Markierungen sind laut Dellmans dann zügig aufgemalt wurden — gegen Mittag war der Parkplatz wieder frei.

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