Grefrath Haarsträubendes zum Phänomen Stress

Markus Maria Profitlich begeistert Zuhörer in der Oedter Albert-Mooren-Halle

Grefrath: Haarsträubendes zum Phänomen Stress
Foto: Lübke

Oedt. Ein Mann, der Frauenherzen zum Schmelzen bringt. Der Mozart unter den Komikern. Der Schmeichler für die Ohren. Während Spot auf Spot die Bühne der Albert-Mooren-Halle Stück für Stück in helles Licht taucht, ist die Stimme eines Sprechers zu hören, der mit blumigen Worten den Mann des Abends ankündigt. Und dann tritt er auf die Bühne, Markus Maria Profitlich, besser bekannt als Mensch Markus.

Die Blockflöte spielend grinst er sein Publikum an. „Ich könnte jetzt zwei Stunden lang Blockflöte spielen“, meint er. Leichte Unruhe macht sich breit, gekoppelt mit etwas ungläubigen Blicken, die keinesfalls Zustimmung ausdrücken. „Nee, ich habe verstanden. Bloß keinen Stress“, meint Profitlich mit einem Augenzwinkern und löst das erste herzliche Lachen, gemischt mit einem donnernden Begrüßungsapplaus, aus. Damit ist der Komiker auch schon mitten in seinem aktuellen Thema „Schwer im Stress!“.

Profitlich kennt keinen, der nicht schon einmal Stress hatte, mit Ausnahme seines Freundes Jörg. Der hat nämlich gar keine Zeit für Stress. Wie Stress aussehen kann, macht der gewichtige Mann in der schwarzen Hose und dem schwarzen T-Shirt schnell klar. „Auf dem Weg hierhin hatte ich zwei Leergutflaschen im Auto. Die dängelten die ganze Fahrt hin und her und stressten mich“, beginnt er zu erzählen. Doch viel stressiger wird es beim Rücknahmeautomaten. Da steht nämlich einer mit fünf gelben Säcken voller leerer Bierdosen. Das Ergebnis der letzten Vorstandssitzung und der Einwerfer ist kein anderer als der Grefrather Bürgermeister. Lachen im Publikum. „Warum so verhalten? Ist Manfred Lommetz hier?“, will Profitlich wissen und erntet damit eine wahre Lachsalve.

Freizeit kann auch stressen, wie die Zuhörer erfahren müssen. Der Urlaubsstress fängt nämlich schon weit vor dem Urlaub an. Er beginnt mit dem Aussuchen. Frau und Töchter möchten irgendwo hin, wo es warm und trocken ist. „Mir reicht da schon der Heizungskeller mit einem Kasten Bier“, bemerkt Profitlich. Mensch Markus führt seine Zuhörer durch sämtliche Stressszenarien und bindet sie nicht nur sprachlich, sondern mit viel Mimik und Gestik, in seine One-Man-Show ein.

Es gibt sogar ein Happy Birthday Ständchen von allen - völlig stressfrei — gesungen, für die zwei Geburtstagskinder, die sich im Publikum befinden. Die Fernbedienung, die so umfangreich ist, dass man damit einem Airbus 380 fliegen könnte und die Stress macht oder die Diät, die stresst. Der Komiker beleuchtet das Phänomen Stress mit den unterschiedlichsten haarsträubendsten Beispielen von allen Seiten und das zur Freude der Zuhörer, die aus dem Lachen nicht mehr herauskommen.

Eine Atempause gönnt Profitlich seinen Gästen nicht. „Früher hieß es Sport, heute ist es Selbstoptimierung. Sport macht Spaß, da kann man vom Fernseher zugucken. Bei der Selbstoptimierung gucken einem andere beim Sport zu“, erzählt Profitlich und untermalt das Ganze mit den entsprechenden sportlichen Bewegungen. Er nimmt die Sportwatch auf die Schippe und erklärt, wie sie mit dem Schwingschleifer auszutricksen ist. Der Alltag mit seinen Stresssituationen erhält dank Profitlich neue Dimensionen. Nach zwei Stunden ist der Stress auf der ganzen Linie gekillt, aber die Lachmuskeln hatten schwer zu arbeiten.

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