Grundschulen: Weiter getrennt oder ab 2012 gemeinsam?

Ist die Zusammenlegung von zwei Einrichtungen Chance oder Risiko? Der Gemeinderat soll Montag entscheiden.

Grefrath. Die einen wollen, die anderen nicht: Das ist das Ergebnis der Schulkonferenzen der beiden Grefrather Grundschulen zur Frage eines Zusammenschlusses. Die Gemeinschaftsgrundschule (GGS) will die Entscheidung vertagen, die katholische Johannes-Horrix-Schule (KGS) sieht darin eine Chance.

Die Stellungnahmen der beiden Schulen wurden nun an die Ratsmitglieder verschickt, die in ihrer nächsten Sitzung über eine Zuammmenlegung — frühestens zum Schuljahr 2012/2013 — entscheiden sollen.

Bereits in der März-Ratssitzung hatten die Politiker über den Zusammenschluss diskutiert. Die Gründe dafür nannte die Verwaltung: Die GGS hat mehr Platz, als ihr auf Grund ihrer Schülerzahlen zusteht, die KGS hingegen zu wenig. Zudem gibt es Probleme bei der Besetzung der Rektoren- und Konrektoren-Posten — nur einer von dreien ist besetzt. Das wird sich ändern, wenn Ende Januar 2012 GGS-Leiterin Christa Wessels in Altersteilzeit geht.

Die KGS wird bereits seit Sommer 2010 kommissarisch von Heinz Wiegers, dem Rektor der Oedter GGS, geleitet. Und die Schulaufsicht des Kreises Viersen befürwortet ebenfalls eine gemeinsame Schule, weil es „pädagogisch sinnvoll“ sei.

Zu große Klassen, unterschiedliche pädagogische Konzepte, keine Garantie für die Besetzung der vakanten Schulleiter-Stellen und die Klassen wären weiterhin auf zwei Gebäude verteilt, begründet die GGS-Schulkonferenz ihre Ablehnung.

Deshalb wird der Vorschlag gemacht, „zu vertagen, um dann sehr differenziert die gesamtgesellschaftliche Situation zu analysieren, zu schauen, was in einigen Jahren pädagogisch und auch kommunalpolitisch eine sinnvolle Entscheidung für die Kinder in Grefrath sein könnte“.

An der KGS befürchtete man hingegen wegen der sinkenden Schülerzahlen immer kleiner werdende Klassen und somit eine Konkurrenz von zwei kleinen Schulen im Kampf um Anmeldezahlen.

Man laufe Gefahr bei „extrem ungleicher Klassenbildung ungleiche Lernbedingungen für die Kinder und ungleiche Arbeitsbedingungen für die Lehrer“ zu bekommen. Außerdem sei es wahrscheinlicher, eine Schulleiterstelle zu besetzten als zwei Stellen an „tendenziellen Zwergschulen“.

“ Der Grefrather Gemeinderat tagt am Montag ab 19 Uhr im Oedter Rathaus, Johannes-Girmes-Straße 21.

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