Resolution zu Afghanistan im Grefrather Rat Grefrather Rat beschließt „Solidarität mit Afghanistan“

Grefrath · Der Grefrather Gemeinderat verabschiedete Ende des verganenen Jahres eine Afghanistan-Resolution. Wie die Politik den rund 20 Afghanen in Grefrath helfen kann.

 Fraktionsvorsitzender Christian Kappenhagen.

Fraktionsvorsitzender Christian Kappenhagen.

Foto: CDU

(ure) „Für uns ist es selbstverständlich, geflüchteten Menschen ein freundliches Gesicht zu zeigen; Grefrath kann und wird helfen!“, so lautete der Schlusssatz der Resolution „Solidarität mit Afghanistan“, den CDU, Grüne, GOVM, SPD und FDP in den Rat einbrachten. Das war Ende Oktober – nachdem die Taliban die Kontrolle in Afghanistan übernommen hatten. Es sei eine moralische Verantwortung und eine Frage der Solidarität, die Ortskräfte und ihre Familien zu unterstützen, da diese durch die Machtergreifung der Taliban besonders gefährdet seien, hieß es in der Resolution. Schließlich bangten die Afghaninnen und Afghanen, die in NRW und auch in Grefrath leben, um ihre Angehörigen. Die Forderungen: Der Rat der Gemeinde Grefratgh solle sich zur Solidarität mit allen Afghaninnen und Afghanen bekennen.

Bevor es im Rat am 26. Oktober des vergangenen Jahres zur Abstimmung kam, empfahl Bürgermeister Stefan Schumeckers (CDU) den Beschlussvorschlag um die Worte „aktuell politisch verfolgten“ zu erweitern. Bernd Bedronka (SPD) vergaß nicht zu erwähnen, dass die Initiatorin der Resolution Dorothea Heller (SPD) gewesen sei. Ihr sprachen die Fraktionen ihren Dank aus. Herbert Meyers-Fischer (AfD) konnte sich weder dem ursprünglichen als auch dem aktuellen Beschlussvorschlag anschließen und stimmte als einziger gegen die Resolution.

Warum gerade Afghanistan – wo es doch viele Krisenherde auf der Welt gäbe – diese Frage habe die CDU intern diskutiert, berichtete Christian Kappenhagen (CDU). Der Knackpunkt: Zwar könne mit der Resolution Betroffenheit und Anteilnahme ausgedrückt werden. „Gleichwohl gehört es zur politischen Ehrlichkeit dazu, auch die Grenzen der eigenen Möglichkeiten aufzuzeigen. Der Grefrather Gemeinderat kann das Schicksal der Menschen in Afghanistan nicht zum Besseren wenden, er kann auch nicht die Asylpolitik des Bundes oder die europäischen bzw. internationalen Abkommen zum Umgang mit Geflüchteten beeinflussen“, sagte der Fraktionsvorsitzende. Die Gemeinde müsse sich um die Angelegenheiten der örtlichen Gemeinschaft kümmern: um Unterbringung und Wohnsituation, um Sprachkurse, Integrationsangebote, um Sozialarbeit, um die Betreuung für Kinder, Schulangebote oder die Einbindung in die Vereine. Diese Arbeit werde in Grefrath bereits geleistet, beispielsweise durch das Café International.

Geärgert habe sich Wilma Hübecker (CDU) über die Resolution: „Wir müssen nicht reden, sondern Taten sprechen lassen.“ Zunächst habe Grefrath wegen des Königsteiner Schlüssels gar kein Einfluss über die Zuweisung von Geflüchteten. „Deshalb ist jeder der Geflüchteten bei uns willkommen.“

In der Ratssitzung vor Jahresende machte sie ihrem Ärger Luft und ließ eine Spendenbox herumgehen. Sie bat Bürgermeister Schumeckers, die Spende mit mehreren 100 Euro an die Welthungerhilfe zu überweisen.

(ure)
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