Grefrather gedenken NS-Opfern
Firmlinge und Konfirmanden erinnern an die Gräuel der Nazi-Zeit.
Grefrath. „Christen erinnern aus Verantwortung für Gegenwart und Zukunft“ heißt es auf der Granitstele vor der Laurentiuskirche in Grefrath. Und das setzten die evangelische und katholische Gemeinde jetzt mit einer Gedenkfeier um. Rund 80 Besucher hatten sich vor dem Mahnmal eingefunden, um gemeinsam an die 25 Menschen aus Grefrath zu gedenken, die seinerzeit im Holocaust umgebracht worden waren.
Punkt 11.30 Uhr, mit dem Schlag der Glocken, startete Kirchenmusiker Michael Straeten die Gedenkfeier mit einem Musikstück auf dem eigens nach draußen gerollten Klavier. Irmgard Tophoven, die seit Jahren die Organisation der Feier innehat, führte in die Thematik mittels des Buches „Ich trage den gelben Stern“ ein. Zusammen mit Firmlingen und Konfirmanden zeichnete sie ein Bild der damaligen Stigmatisierung und Ausgrenzung.
Der deutlich sichtbar zu tragende gelbe Judenstern, das große J in der Kennkarte, die Teilung der Gesellschaft in arische und nicht arische Menschen, aber auch der Mut von Menschen, die Juden versteckten, und das Leben im Untergrund kamen zur Sprache. Sechs Millionen Juden und weitere Volksgruppen, zu denen u.a. Sinti. Roma, Behinderte, Homosexuelle und politische Gegner gehörten, mussten ihr Leben lassen.