Grefrath: Unternehmer machen Druck

Mit einer Stimme sprechen, Kompetenzen zeigen und mit dem Bürgermeister ins Gespräch kommen- so sollen die nächsten Schritte der Interessengemeinschaft aussehen.

Grefrath. Nicht mal einen Monat nach Gründung der "Interessengemeinschaft Unternehmerschaft Grefrath" ist die Mitgliederzahl von 28 auf 65 gestiegen.

"Das zeigt, wie groß das Interesse der Unternehmer in Grefrath ist, gegen den Stellenabbau und für bessere Wirtschaftsbedingungen aktiv zu werden", sagt Werner Wehnen, Inhaber eines Möbelhauses und Initiator der Interessengemeinschaft.

Künftig könne man als Unternehmerschaft mit einer Stimme sprechen und so Interessen gegenüber Politik und Verwaltung besser vertreten.

Eines der wichtigsten Themen sei die schnelle Realisierung des Industriegebiets "Altes Wasserwerk" mit Flächen für kleine und mittelständische Betriebe.

"Da wird zwar seit Monaten von gesprochen, passiert ist aber noch nichts. Die Folge ist, dass Arbeitgeber, sie sich vielleicht mit zwei, drei Mitarbeitern selbstständig machen wollen, abwandern."

Das sei besonders ärgerlich, da dutzende Arbeitsplätze "bei den großen Betrieben vor Ort wegfallen", sagt Wehnen. Und meint die Automobil-Zulieferer Johnson Controls und Henniges.

"Wir wollen der Politik einfach ein bisschen Druck machen- qualifiziert natürlich, aber eben doch spürbar", sagt Werner Wehnen. Auch Einzelhandel und Gewerbebetriebe im Ortskern sollen in die Unternehmerschaft integriert werden.

Daher wurden Klaus Dieter von Laguna (Apother) und Manfred Fernbach (Ton- und Bildstudio) in den auf sechs Mitglieder erweiterten Vorstand aufgenommen.

So aufgestellt erhebt die Interessengemeinschaft den Anspruch, von der Politik in Beratungen mit einbezogen zu werden. "Wir sind jetzt eine so große Gruppe, die man nicht einfach übergehen sollte.

Zumal auf unserer Seite auch eine hohe unternehmerische und handwerkliche Kompetenz liegt", sagt Andreas Camps. Der Inhaber einer Schreinerei und eines Bestattungshauses gehört ebenfalls zum Vorstand.

"Über dieses Gesprächsangebot freuen wir uns", sagt Bürgermeister Herbert Kettner (CDU) gegenüber der WZ. "Daher halte ich es für wichtig, die Stelle des hauptamtlichen Wirtschaftsförderes zu schaffen. Dabei kann mich die Unternehmerschaft mit dem Gewicht ihrer Stimmen sehr unterstützen", sagt er. Überhaupt begrüße er das Engagement der Unternehmer.

Die wollen den Bürgermeister nach und nach durch viele Grefrather Betriebe führen. "Wir glauben, dass es wichtig ist, dass die Spitze der Verwaltung weiß, welche Vielfalt es hier überhaupt gibt", sagt Wehnen.

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