Grefrath Schlibecker Schützenkönig setzt Familientradition fort

Grefrath. · Die Matthias-Schützenbruderschaft Schlibeck lockte mit Paraden, Zapfenstreich und Tanz viele Besucher und befreundete Schützen an.

 Das Königspaar gab mit seinem Gefolge ein prächtiges Bild ab.

Das Königspaar gab mit seinem Gefolge ein prächtiges Bild ab.

Foto: Norbert Prümen (nop)

Heinz Bauten gehört der Matthias-Schützenbruderschaft Schlibeck seit 38 Jahren an. Er ist heimatverbunden, stammt aus einer Familie, die gerne Schützenfest feiert, und deshalb war es eigentlich längst überfällig, dass er 2018 den Königsvogel von der Stange holte. So sicher konnte er sich aber nicht sein, ob ausgerechnet er das hölzerne Federvieh würde abschießen können. Quinders: „Wir hatten neun Kandidaten, so etwas hat es schon lange nicht gegeben.“ Eine Besonderheit in der Regentschaft des 56-Jährigen: Da seine Lebensgefährtin nicht gerne im Mittelpunkt steht, hat der König abwechselnd zwei Nichten als Königinnen an seiner Seite: Christine und Anne Horn. Auch die beiden Ministerpaare gehören zur Familie: Sohn Christian tritt mit dem Patenkind des Königs, Paula Bauten, auf, Sohn Marcel mit seiner Ehefrau Annika.

Feuerwehr, Trommlerkorps
und Musikverein spielten auf

 In Reih und Glied stehen die Musikzüge beim Zapfenstreich.

In Reih und Glied stehen die Musikzüge beim Zapfenstreich.

Foto: Norbert Prümen

Am Samstagabend ging es auf dem Marktplatz feierlich zu: Der Große Zapfenstreich lockte zahlreiche Zuschauer an. Die bekamen einiges zu sehen: Marine- und Jägerzug, Königs-, Preußen- und Königinnengarde, Ulaner, Klumpenfrauen, Infanterie und andere Gruppen boten ein buntes Bild. Die vielen Frauen, die mitmarschierten, können aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Matthias-Bruderschaft eine Männerbruderschaft ist, in der Frauen nicht Königin werden können. Musikalisch begleitet wurde der Zug vom Trommlerkorps der Freiwilligen Feuerwehr, dem Musikverein Grefrath und dem Trommlerkorps Einigkeit Vinkrath. Der Zapfenstreich bescherte Gänsehautmomente, zum Schluss erklang die Nationalhymne. Dann gab es Applaus. Der Kommandierende Hauptmann Christian Thönes gab die Befehle.

Bereits der Freitagabend im Festzelt war ein voller Erfolg. Kaum eine Besucherin, die kein Dirndl trug, kaum ein Besucher, dessen Outfit nicht die bayrische Lebensart widerspiegelte – kein Wunder, wurde der Zeltboden doch zur „Schlibecker Wiesn“. Am Samstag lautete das Motto „Danz op de Deel“. Schützenkönig Heinz Bauten weiß, dass das Tanzen nicht zu seinen Kernkompetenzen gehört. Dabei galt es doch, einen langsamen und schnellen Walzer hinzubekommen, ohne der Königin zu oft auf die Füße zu treten. Auch dieses Problem wurde innerhalb der Familie gelöst: Schwägerin Monika Bauten sollte sich als gute Tanzlehrerin erweisen.

Der König gab in seiner Offiziersuniform, die jetzt dem Königsamt angepasst wurde, und mit der Königskette eine gute Figur ab. Er lebt bewusst die Tradition: Sein verstorbener Vater Rudi Bauten war zweimal Schützenkönig. Bauten erinnert sich: „Wenn der Vater in der Bruderschaft war, wurden die Söhne automatisch mit aufgenommen.“ Sechs Gastbruderschaften sorgten dafür, dass sich die Züge und Paraden sehen lassen konnten. Die Gäste kamen aus Grefrath, Mülhausen, Hinsbeck-Glabbach, Vinkrath, Süchteln-Hagenbroich-Windberg und Oedt. Zu den sonstigen Vereinen und Gruppen, die mitmachten, gehörten die Schottengarde, die Turnerschaft Grefrath, die Katholische Landjugend Grefrath und die Schwarze Garde, ebenfalls aus Grefrath.

Einer der Höhepunkte des Schützenfestes war der Festzug mit Parade am Sonntagnachmittag. Anschließend traf man sich im Festzelt zu Tanz und Livemusik der Band Dolce Vita. Bereits um 9 Uhr mussten die Schützen antreten, am Pastorat wurde der Präses mit Begleitung durch das Trommlerkorps der Freiwilligen Feuerwehr abgeholt. Es folgten Festhochamt und Prozession.

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