Grefrath Gemeinde verhängt kaum Bußgelder wegen Corona

Grefrath. · Die Grefrather haben sich während des Lockdowns diszipliniert verhalten. Kämmerer rechnet mit 2,2 Millionen weniger an Einnahmen wegen der Corona-Krise.

(ulg) Stephan Röttges leitet seit Mitte März den Bereich Ordnung und Soziales bei der Gemeinde Grefrath. Und der Einstieg war Corona-bedingt nicht leicht. In der Ratssitzung gab Röttges der Politik nun eine kurze Bilanz. Gastronomen, Händler und Bürger hätten viele Fragen gehabt. Im Großen und Ganzen hätten sich die Grefrather aber sehr diszipliniert gezeigt. Als es noch die Regelung gab, dass sich maximal zwei Personen in der Öffentlichkeit treffen durften, seien einige Ansprachen notwendig gewesen. Mittlerweile sei dies ja gelockert und die Situation habe sich daher entspannt. Es seien nur wenige Bußgelder verhängt worden. Genaue Zahlen nannte Röttges nicht. Die Verfahren, die eingeleitet werden mussten, könne man an zwei Händen abzählen. „Wir haben es oft beim ersten Mal bei einer Verwarnung belassen“, so Röttges. Von Bürgermeister Manfred Lommetz gab es lobende Worte für den guten Umgang der Grefrather mit der außergewöhnlichen Pandemie-Situation.

Kämmerer Andre Middelberg rechnet derzeit als Folge der Corona-Krise für die Gemeinde mit geringeren Einnahmen von rund 2,2 Millionen Euro, davon eine Million Euro weniger Gewerbesteuer, dazu 100 000 Euro im Bereich der Kita-Beiträge, die an den Kreis Viersen gehen und erst langfristig durch die Kreisumlage Auswirkungen auf die Gemeinde haben. Für zusätzliche Aufwendungen rechnet Middelberg mit einem „niedrigen sechsstelligen Bereich“ für Hygienemaßnahmen und
Ähnliches.

Wie die Gemeinde mit diesen zusätzlichen Ausgaben umgehen möchte, wird die Politik entscheiden müssen. Welche Hilfen von Land und Bund zu erwarten sind, sei noch offen. Es gebe zwar Hinweise darauf, dass die Kosten und Einnahmeausfälle teilweise durch Land und Bund ausgeglichen würden. Wie valide diese Aussagen seien, könne er aber noch nicht sagen. „Verordnungstechnisch haben wir dazu noch keine Informationen“, so
Middelberg.

Wirtschaftsförderer Jens Ernesti wusste von einer großen Bandbreite unterschiedlicher Reaktionen auf die Corona-Krise aus der Grefrather Wirtschaft zu berichten. Von Betrieben, die noch nicht wissen, ob sie die Soforthilfe wirklich brauchen, bis hin zu verzweifelten Unternehmern sei alles dabei gewesen. Die Wirtschaftsförderung habe Beratung zum Beispiel für die Beantragung von Soforthilfen angeboten.

Der Bürgermeister erklärte, dass das Rathaus ab Juli schrittweise wieder geöffnet werden soll.

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