Niers-Geflüster Die Menschen rücken zusammen – mit Abstand

Grefrath · Die Hilfsbereitschaft in Pandemiezeiten lässt nicht nach. Außerdem geht es im Niers-Geflüster um die Einhaltung von Vorschriften und Essen auf Bestellung aus einem Bauerncafé.

 Eckhard Klausmann koordiniert die Arbeit der Initiative „Grefrath steht zusammen“.

Eckhard Klausmann koordiniert die Arbeit der Initiative „Grefrath steht zusammen“.

Foto: Norbert Prümen

Die wenigsten Menschen werden in diesem Jahr Ostern wie immer gefeiert haben.  Die Corona-Einschränkungen haben eben zum Beispiel auch Osterspaziergänge im größeren Familienkreis eingeschränkt. Die Einhaltung des Verbote wurde von den Ordnungsämtern der Kommunen und der Polizei – nicht nur – über die Ostertage kontrolliert. Auch in Grefrath waren „drei Trupps mit je zwei Leuten zu unterschiedlichen Zeiten“ unterwegs, wie Ordnungsamtsleiter Norbert Franken auf Nachfrage mitteilte. Es habe keine Besonderheiten gegeben. Egal ob an der Niers, im Schwingbodenpark, auf der Skaterbahn, den Sportplätzen oder vor der Eisdiele Fiume an der Hohe Straße, die Menschen hätten Abstand gehalten und sich besonnen verhalten.

Viele hilfsbereite Grefrather

„Grefrath steht zusammen“, hieß es bereits vor einem Monat. Zu dieser Initiative hatten sich die Gruppe „Grefrath hilft“, die neu gegründete Wählergemeinschaft GOVM (Grefrath, Oedt, Vinkrath, Mülhausen) und der Verein „Mutter und mehr“ (MuM) zusammengeschlossen. Um Menschen zu helfen, die durch das Coronavirus Einschränkungen unterworfen sind. „Sehr zufrieden“ ist Organisator Eckhard Klausmann über die Hilfsbereitschaft. Mehr als 120 Menschen stünden bereit, um andere zu unterstützen. Vielfach gebe es auch die direkte Nachbarschaftshilfe, die nicht über die Gruppe laufe. Meist seien es Ältere, die nicht mehr einkaufen gehen oder andere Besorgungen erledigen könnten oder wollten, weil sie zur Corona-Risikogruppe zählten. Diese hätten nun einen „eigenen Betreuer“. Das sei für alle angenehmer, weil man sich dann im Laufe der Zeit schon kennengelernt habe. Weshalb die Einkäufe oft nicht nur einfach vor die Tür gestellt, sondern auch Gespräche geführt würden. „Natürlich mit den nötigen Abständen und Sicherheitsvorkehrungen“, sagt Klausmann, der sich selbst um zwei ältere Damen kümmert. „Bei dem schönen Wetter habe ich mit jeder von ihnen am Karfreitag zum Spazieren gehen und Reden verabredet“, sagt Klausmann. Das sei sehr schön gewesen. Denn viele von den älteren Leuten seien alleine und hätten im Moment wenig Ansprache und Abwechslung. Wer Unterstützung braucht, kann sich bei Klausmann unter der Handy-Nummer 0171/8004074 melden. Zu den Hilfen gehören: Einkaufen, Kinderbetreuung, Mittagessen-Lieferung, Medikamente besorgen, Rezepte abholen oder auch Gassi gehen mit dem Hund.

Suppe und Co. aus dem Auffeld

Normalerweise wäre es am sonnigen Wochenende im Auffelder Bauerncafé, Auffeld 26, proppenvoll gewesen. Doch auch hier müssen Jörg Streiter und seine Frau Anja Schreiter-Fasselt andere Wege gehen. Warme Gerichte und hausgemachter Kuchen werden nun nicht am Tisch serviert, sondern von Kunden in Oedt abgeholt. Damit soll zumindest ein bisschen Geld in die Kasse kommen, um den Verlust durch die Schließung des Cafés zu mindern. „Das Geld geht direkt an unsere fünf Mitarbeiter“, sagt Jörg Streiter. Die Speisen können unter Tel. 02158/5120 vorbestellt und dann samstags und sonntags von 12 bis 18 Uhr abgeholt werden. Schnitzel, Suppe und Co. sowie sieben verschiedene Kuchen stehen auf der Speisekarte, die auf der Homepage des Restaurants zu finden ist:

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