Grefrath: Neues vom Niers-Flüsterer Drei Oedter Gruppen feiern 3x10 Jahre

Grefrath · Perspektiven für Oedt, Bunte Gans und Bouler laden ein. Es geht aber auch um Neubauten, Erfolge und Einsatz.

 Wenn die Mobile Treppe der „Bunten Gans“ versetzt wurde, war dies immer ein großes Spektakel. So auch im Jahr 2011 als sie mit einer Lesung,  Höllenhund und Fackeln nachts an Burg Uda aufgestellt wurde. Mehr als 100 Gästen waren bei dem Ereignis dabei.

Wenn die Mobile Treppe der „Bunten Gans“ versetzt wurde, war dies immer ein großes Spektakel. So auch im Jahr 2011 als sie mit einer Lesung, Höllenhund und Fackeln nachts an Burg Uda aufgestellt wurde. Mehr als 100 Gästen waren bei dem Ereignis dabei.

Foto: ja/Reimann, Friedhelm (rei)

Während in Grefrath am Samstag, 29. September, das Herbstfest der Vereinsbaumgemeinschaft den Marktplatz rockt, wird in Oedt gleich drei Mal gefeiert: Bunte Gans, Niersbouler und die Perspektiven für Oedt werden jeweils zehn Jahre alt. Feiern aber zusammen. Und zwar ab 11 Uhr im Dreieck evangelische Kirchengemeinde/Kirche am Bergweg, dem Bouleplatz und dem Rathaus/Rathauspark. Dort präsentieren sich die Aktiven, zeigen und erklären, warum es sie gibt und was sie für den Ort tun. Auch Durst und Hunger können gestillt werden und zeitweise werden die Besucher musikalisch begleitet.

Eine bunte Künstlertruppe

Das Oedter Wappentier stand Pate, als sich vor zehn Jahren ein Grüppchen Kunstschaffender auf der Suche nach einem Namen für ihren Zusammenschluss machte. Heraus kam die „Bunte Gans“. Der Name sollte auch die Vielfalt von Kunst und Kultur im Ort widerspiegeln, so Morena Hommel, eine der Mitbegründerinnen. Vorausgegangen war eine öffentliche Veranstaltung, bei der nach neuen Perspektiven für den Ort Oedt gesucht wurde. Sie ahnen es schon, liebe Leser, hier versteckt sich bereits der Name einer anderen Gruppe. Doch dazu später. Zurück zur „Bunten Gans“. Ihre „Geburt“ wurde von Politik und Verwaltung willkommen geheißen. „Auftakt war die inzwischen legendäre Kunstausstellung in der ehemaligen Girmes-Schlosserei“, erinnert sich Hommel. Weitere Kunstprojekte folgten. Wie die mobile Treppe mit Aussichtsplattform, die Woche für Woche an zehn verschiedenen Stellen aufgestellt wurde und einen Blick auf markante Punkte im Ort aufmerksam machte.

Menschenformationen, die im Überflug fotografiert wurden, eine Hausbemalung und eine szenische Lesung an der Burg waren einige der Begleitaktionen. Ihren letzten Auftritt hatte die Treppe 2011 bei der Summerstreet auf der autofreien Hochstraße Mitte Juli. Danach wurde sie auf dem Alten Friedhof „abgestellt“: Die Luft war aus der Aktion raus. Mittlerweile ist die Treppe Geschichte. Wie der Flüsterer von Sozialamtsleiter Volkmar Josten, der damals der gemeindliche Perspektiven-Kümmerer war, erfuhr, wurde sie demontiert und entsorgt: „Es waren immer mehr Schäden daran, weshalb sie weg musste.“ Der regelmäßige Atelierrundgang – Gänsemarsch genannt – hat sich mittlerweile etabliert. Auch wenn in diesem Jahr eine Pause wegen diverser anderer Events eingelegt wurde. Fix ist auch die Adventsausstellung und die geselligen Gruppentreffen der Künstler. Am Samstag gibt es im Oedter Rathaus eine Sonderausstellung der „Bunten Gans“ sowie „veredelten Schrott und viel Buntes im Rathauspark“, wie es in der Ankündigung heißt.

Idealisten kämpfen für Oedt

Als eine „Gruppe ehrenamtlicher Idealisten“ bezeichnen sich die Aktiven der „Perspektiven für Oedt“. Mit dem Ziel: „Unseren Ort lebens- und liebenswerter zu machen.“ Zukunfts-Café hieß die Veranstaltung noch im April 2009, zu der 120 Interessierte gekommen waren. Der Vorteil des Zusammenschlusses ist, dass sich jeder einbringen kann. Und weil es sich nicht um einen Verein handelt, auch kein Beitrag erhoben wird. „Oedt sucht nach dem Niedergang des größten Arbeitgebers einen Ortsmittelpunkt und eine neue Identität. Die zunehmende Überalterung bei gleichzeitigem Wegbruch der Infrastruktur führte zu Leerständen. Die Lebensqualität sank, die Unzufriedenheit stieg“, nennt die die Gruppe als Grund für ihren Zusammenschluss. So wurde die Ortsverschönerung ein wichtiges Dauerthema, Blumenkübel wurden gestrichen, Häuserfassaden gestaltet, Schmuddelecken gereinigt oder Bänke im Ort und an der Niers aufgestellt. Auch der Wohnmobilstellplatz an Burg Uda wurde verwirklicht und die alte Girmes-Werksuhr aufwändig restauriert (bislang konnte sie jedoch noch nicht aufgehängt werden). Eine öffentliche Grillhütte wurde gebaut. Neuestes Projekt, bei dem sich die „Perspektiven“ einbringen können, ist die von der Gemeinde geplante Umsetzung des Integrierten Stadtentwicklungskonzeptes, kurz ISEK genannt. Dazu fand bekanntlich in der vergangenen Woche ein Werkstattverfahren mit dem Thema Marktplatz statt (die WZ berichtete). Mit Aktion und Information warten die „Perspektiven für Oedt“ bei der Veranstaltung am 29. September im Rathauspark Oedt und im evangelischen Gemeindezentrum am Bergweg auf.

Ruhige Kugel schieben

Dreimal in der Woche wird ganz offiziell eine ruhige Kugel geschoben. Ob mit einem Gläschen Rotwein oder Pastis ist nicht überliefert – aber ansonsten geht alles so zu wie in Frankreich, dem Ursprungsland des Boulespiels. Ein ungenutztes Grundstück der evangelischen Kirche gab vor zehn Jahren den Anstoß. Kurt Waldow, damals Presbyter der Gemeinde, machte den Vorschlag, dort einen Bouleplatz zu errichten. Mit viel Eigeninitiative und vielen Helfern sowie Unterstützung der Kirchengemeinde wurde das Projekt umgesetzt inklusive bequemer Sitzgelegenheiten, einem Pavillon und einem Geräteschuppen für Technik- und Boule-Utensilien. Aus der Bau-Gruppe entwickelte sich eine Boule-Gruppe, die sich die „Niers-Bouler Oedt“ taufte. Auch Bürgermeister Manfred Lommetz und einige Ratsmitglieder haben auf der Anlage am Bergweg schon das Schweinchen gejagt. Gespielt wird in der Regel in Teams von zwei bis vier Personen. Neben dem Spiel ist der gesellige Teil wichtig bei den Akteuren. Wer mitmachen möchte, ist eingeladen. Gespielt wird mittwochs, donnerstags und samstags, jeweils ab 15 Uhr. Eine Gelegenheit das Spiel auszuprobieren, bietet sich auch am Samstag, 29. September.

Das Geburtstagsprogramm

Und nun noch schnell zum 3x10-Jahre-Geburtstagsprogramm am 29. September. Im evangelischen Gemeindezentrum, An der Evangelischen Kirche 23, werden Werke junger Künstler zum Thema „So schön hat Gott die Welt gemacht“ ausgestellt. In der Versöhnungskirche gibt es um 15 Uhr eine Liederstunde mit musikalischer Begleitung. Und die Niersmatrosen sind am Nachmittag mit ihren fröhlichen Seemannsliedern zu hören. Geplant ist, dass die Sänger als sogenannte Walking Acts die verschiedenen Veranstaltungsorte besuchen. Es gibt ein Quiz mit Verlosung sowie eine Kaffeetafel im Gemeindezentrum, Getränke- und Grillstand.

Ehrenamt: Kandidaten gesucht

Birgit Stenmans, Thomas Türk und der Familienbesuchskreis und einige mehr haben ihn bereits, den Ehrenamtspreis der Gemeinde Grefrath. Seit 2014 wird er an Menschen oder Gruppen vergeben, die sich ehrenamtlich einsetzen. Egal ob im sozialen, sportlichen, kulturellen Bereich oder im Naturschutz. Und so sucht die Gemeinde auch für dieses Jahr neue Träger des Preises. Ab sofort können Nennungen bis zum 30. Oktober an Bürgermeister Manfred Lommetz, Rathausplatz 3, 47929 Grefrath, gesandt werden. Oder per E-Mail an:

13 neue Eigentumswohnungen

Fünf Monate später als ursprünglich geplant haben jetzt die Bauarbeiten für zwei neue Häuser an der Schanzenstraße in Grefrath begonnen. Frank Mahnert plant dort insgesamt 13 Eigentumswohnungen. Der Sanitär- und Heizungsbaumeister will auf das etwa 500 Quadratmeter große Grundstück zwei Häuser setzen, eines mit fünf und eines mit acht Wohnungen. Sie sollen zwischen 70 und 100 Quadratmetern groß und barrierefrei sein. Beide Gebäude gehen über drei Etagen. Die dritte wird als „Staffelgeschoss mit Spitzdach“ erstellt, so Mahnert. Neben einem Aufzug gibt es eine Tiefgarage mit 14 Stellplätzen sowie Kellerräume. Fünf Wohnungen werden über einen Garten verfügen, der Rest hat Balkone. Bauende ist für 2021 geplant.

Torte und Award für Markus Krebs

Restlos ausverkauft war das Gastspiel von Comedian Markus Krebs mit seinen aktuellen Bühnenprogramm „Pass auf…kennste den?!“ am vergangenen Samstag im Eisstadion. „Wir durften dem sympathischen ,Hocker-Rocker’ neben einer individualisierten Überraschungstorte auch einen Sold Out Award überreichen“, freute sich Jan Lankes, Veranstaltungsfachwirt im Grefrather EissSport & EventPark. Damit seien alle drei bisherigen Auftritte des Künstlers ausverkauft gewesen, so Lankes. Und wer jetzt nicht dabei sein konnte, so tröstet er, kann den Grefrather Auftritt von Krebs am kommenden Samstag, 21. September, ab 22.30 Uhr auf RTL anschauen.

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