Schule an der Dorenburg : Schüler freuen sich über Theaterstück
Grefrath Die Grefrather Sekundarschule kooperiert mit dem Theater. Zum Auftakt gab es ein Klassenzimmerstück.
(ure) Sabine Wiegel, Klassenlehrerin der 6b an der Schule an der Dorenburg, spricht gerade über das Wattenmeer und will von den Schülerinnen und Schülern wissen, was ein Priel ist. Da stürmt völlig unerwartet eine wildfremde Frau in den Klassenraum, unterbricht den Unterricht: „Ich bin Sozialarbeiterin, gleich kommt ein Herr von der Kriminalpolizei und spricht zu Euch.“ Prompt geht wieder die Tür, ein Mann, schwarzer Mantel, umgehängte Tasche, geht zum Lehrerpult. „Das ist ein Fall für die Staatsanwaltschaft“, raunt Kommissar Dominik Stein in den Raum. Es gehe um ein Verbrechen in den sozialen Medien: „Mobbing. Statistisch finden sich in jeder Klasse Opfer und Täter“, resümiert der Polizist. „Warum habt ihr das gemacht? Das ist nicht witzig“, fügt er hinzu. Betroffene Stille im Klassenzimmer.
Schüler schauen mit großen Augen den Polizisten an
Was die Schüler in diesem Augenblick nicht ahnen: Sie sitzen mitten in dem Klassenzimmerstück „Out – Gefangen im Netz“ – eine Ein-Mann-Inszenierung über Mobbing unter Jugendlichen. Schauspieler Lukas Metzinger verkörperte in diesem Jahr die Rolle schon über 30 Mal in Klassenzimmern.
Ursprünglich stand erst in der nächsten Stunde Theater auf dem Stundenplan, und darauf hatten sich alle bereits gefreut – und jetzt das. Die Schüler schauen völlig überrascht mit großen Augen den Polizisten an. Der Kommissar ist aber nur eine Rolle in der Rolle. Vielmehr ist er der Bruder von Vicky, die Opfer von Cyber-Mobbing ihrer Mitschüler wird. Was tatsächlich mit seiner kleinen Schwester passiert ist, bleibt bis zum Schluss offen. Ganz hinten im Klassenzimmer hat inzwischen auch die „Sozialarbeiterin“ Platz genommen. In die Rolle schlüpfte Isolde Wabra, die Intendantin des Kresch-Theaters, Krefelder Schauspiel für Kinder und Jugendliche.