Grefrath: Haus ist nicht ganz dicht
In Grefrath tobt seit Jahren ein Streit. Wegen Mängeln schalteten die Bewohner den Mieterschutzbund ein und kürzten die Miete. Inzwischen läuft eine Räumungsklage.
Grefrath. "Mit sieben Kindern ist es immer schwierig, als Mieter unterzukommen", weiß Rachel Beth. Umso glücklicher war die 42-Jährige, als ihre Familie Ende letzten Jahres in einem Haus an der Lobbericher Straße einziehen konnte.
Ein großes Haus mit großem Garten - das klang nach trautem Heim und Glück allein. Dass dieses Glück nicht lange währen würde, wusste zu diesem Zeitpunkt noch niemand.
Nach drei Monaten Wohnungssuche war das niederländische Ehepaar Erwin und Rachel Beth in Grefrath fündig geworden. Beim Renovieren des Hauses stellten sie Mängel fest und teilten diese ihrer Vermieterin mit.
Dazu gehört unter anderem, dass sich die Türen in der zweiten Etage nicht richtig schließen lassen, dass das Wohnzimmer neu gefliest werden muss, sich in einem Zimmer die Tapete löst. Und die Gasheizung schaltet sich immer dann automatisch ein, wenn ein Fenster offen steht. "Die Vermieterin wollte sich darum kümmern", sagt Rachel Beth. Sie ist sich sicher: "Eine Lösung wäre ganz einfach." Doch alles, was Geld kostet, lehne die Vermieterin ab.
Auch Vormieterin Birgit G. kommen diese Mängel bekannt vor. "Wir hatten diverse Beanstandungen", sagt sie. Ihre Kinder wurden krank wegen Schimmelpilzen, seit Juli 2008 wohnt die Familie "zum Glück" im eigenen Haus. Hans-Peter F., der letzte Vormieter, kündigte das Mietverhältnis vorzeitig im März 2008 und muss nun 4500 Euro Miete nachzahlen.