Fakten & Hintergrund Masken mit guter Filterwirkung

Grefrath. · Die Grefrather Firma „Hugo Josten“ produziert Mund-Nasen-Masken mit 80-prozentiger Filterwirkung.

 Geschäftsführer und Inhaber Klaus Weirich mit der Vertriebs- und Marketingmitarbeiterin Sandra Kowalczyk.

Geschäftsführer und Inhaber Klaus Weirich mit der Vertriebs- und Marketingmitarbeiterin Sandra Kowalczyk.

Foto: Heiner Deckers

(hd) Die Grefrather Firma „Hugo Josten“ an der Lobbericher Straße ist ein Familienunternehmen. Es feiert in diesem Jahr sein 90-jähriges Bestehen. Hergestellt wird in dem traditionsreichen Betrieb im Ortskern Schutz- und Berufsbekleidung, hauptsächlich für die Industrie. Seitdem in Deutschland in bestimmten Bereichen Maskenpflicht herrscht, habe sich ein regelrechter Run entwickelt, sagt Inhaber und Geschäftsführer Klaus Weirich.

Die Firma Josten reagierte schnell und nahm Mund-Nasen-Masken in ihr Portfolio auf. Es sei nicht das Kerngeschäft, aber der Bedarf sei plötzlich da gewesen. Beobachtungen des Marktes haben ergeben, dass viele Modelle, so Weirich, „zweifelhafte Produkteigenschaften“ aufwiesen. Masken, die man wo auch immer kauft, seien keine medizinischen Gesichtsmasken, „müssen aber trotzdem einen gewissen Schutz gegen die Ausbreitung der Epidemie bieten“.

In Deutschland gibt es
keine verbindlichen Standards

Die herkömmlichen Mund-Nasen-Masken sind nicht für den medizinischen Bereich konzipiert, sondern für die Allgemeinheit, besonders für Situationen, in denen der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann, oder im privaten Bereich, etwa beim Einkaufen oder in öffentlichen Verkehrsmitteln. Bei medizinischen Masken handelt es sich um Einwegmasken. Mund-Nasen-Masken hingegen sind meist wasch- und wiederverwendbar. Als Hersteller von Schutzkleidung ist die Firma Josten geprägt vom Normenschutz, der Modebereich hat einen anderen Zugang zum Produkt. Fakt ist: In Deutschland gibt es bisher keine verbindlichen Standards für Mund-Nasen-Masken. Im Gegensatz zu Frankreich, das konkrete Anforderungen für die sogenannte Communitymaske festgelegt hat. „Bei uns gibt es nur grobe Hinweise, das hat mich überrascht.“ Nach Weirichs Ansicht sollten die Anbieter ihr Produkt hinsichtlich Filterwirkung und Atmungsaktivität von einem unabhängigen Labor testen lassen.

Das hat die Firma Josten getan und bekam eine Filterwirkung von 80 Prozent bescheinigt. Einfache Masken, die oft aus einlagigem Baumwollgewebe bestehen, kommen auf fünf bis 30 Prozent und bieten damit, so Weirich, kein angemessenes Sicherheitsniveau. In Frankreich sind 70 Prozent vorgeschrieben. Die Masken aus dem Haus „Hugo Josten“ sind zweilagig und bestehen aus Mischgewebe und Vliesstoff. Letzterer ist auf der Innenseite angenehm trocken. Erhältlich sind sie in zwei Farben (Blau, Weiß) und zwei Größen. In der Regel werden die Josten-Produkte nur an gewerbliche Kunden verkauft, über einen Vertriebspartner sind sie aber auch für Privatkunden im Internet erhältlich.

Die Masken verkaufen sich, so Weirich, sehr gut. Kunden sind neben Industrieunternehmen unter anderem Krankenhäuser, die Masken für die Bereiche brauchen, in denen normalerweise keine getragen werden müssen. Einmal mehr betont Weirich, dass ein gewisser Schutz durch die Masken schon gegeben sein müsse. Nicht gut seien Masken aus reiner Baumwolle (schnell feucht), einlagige Masken (schlechte Filterwirkung), lockere Gewebestrukturen und senkrechte Nähte im Mund- und Nasenbereich.

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