Kreis Viersen Grefrath: Familientag auf dem Bauernmarkt

Tierisches, Leckeres und Selbstgemachtes konnten die viele Besucher am Sonntag im Freilichtmuseum Dorenburg finden.

Grefrath. Wie viel frisst eine Kuh am Tag? Eine genaue Antwort auf diese Frage bekamen die Besucher des Niederrheinischen Freilichtmuseums am Sonntag. Denn dort wurde das traditionelle Erntedankfest mit einem großen Bauernmarkt gefeiert. Das Fest in Kooperation mit dem Kreisbauernverband, der Landwirtschaftskammer und dem Rheinischen Landfrauen-Verband lockte zahlreiche Besucher auf das Museumsgelände. Eingeläutet wurde es durch einen Freiluft-Gottesdienst.

Gleich am Eingang des Museums befand sich eine der Hauptattraktionen für Kinder. Der Grefrather Landwirt Heiner Tenhaef hatte zwei junge Kälbchen mit ins Museum gebracht. „Die beiden sind männlich und jetzt etwa zwei Wochen alt“, sagte der Auszubildende Johannes Weyers, der die Kälbchen gemeinsam mit seinem Bruder Matthias betreute. Sie beantworteten auch die Futterfrage. „Das können insgesamt zwischen 45 und 48 Kilogramm werden“, erklärte Matthias Weyers. Was eine Kuh gerne frisst, konnten die Besucher in Boxen verpackt und mit Mengenangaben sehen.

An den Ständen neben den Kälbern ging es rund ums Thema Milch. Die Niederrheinische Bauernkäserei Straetmanshof aus Kerken bot verschiedenste Käsesorten zum Verkauf an. „Wir haben vor allem Käse nach Gouda-Art in unterschiedlichen Geschmacksrichtungen, aber ohne Farb- und Konservierungsstoffe“, so Waltraud Nolden. Ein Gouda mit Schwarzkümmel und ein Nusskäse mit Bockshornkleesamen sowie selbst gebackene Brote konnten auch probiert werden.

Mitglieder des Nettetaler Textilmuseums „Die Scheune“ zeigten an ihrem Stand, wie Filzen geht. Passend zum Erntedankfest waren an einigen Ständen auch Kürbisse im Angebot — ob zur Dekoration oder für das Abendessen. Jeannine Christian aus Wachtendonk präsentierte einige selbst gemachte Werke aus ihrem Laden „Handmade by Nine“. „Ich habe einige Artikel genäht, die es so nicht überall gibt. Beliebt sind zum Beispiel die Spülmittel-Schürzen oder Bauchweh-Weg-Kissen“, erzählt Jeannine Christian.

In der Scheune der Hofanlage Hagen drehte sich alles um den passenden Brotaufstrich. Christa Herring aus Oedt hatte einige Konfitüren eingekocht. „Ich sehe, was wir an Früchten im Garten haben und versuche, verschiedenes zu kombinieren“, so Herring. Auch Liköre, Essig und dekorative Gestecke hatte sie aus Materialien ihres Gartens kreiert. Apfelgebäck, Schmalz und Mettwürstchen gab es unter anderem am Stand der Grefratherin Christa Tophoven.

Auf dem Hof vor der Dorenburg stand die Zuckerrübe im Mittelpunkt. Damit hatte sich der Rheinische Landfrauen-Verband Viersen beschäftigt. Neben Waffeln in Pony- oder Herzform konnten kleine Besucher sich auch an einem selbst gemachten Rübenzwerg erfreuen. „Das Gesicht wird aus Naturmaterialien gemacht, die man überall im Garten oder Wald findet“, sagt Jutta Toholt von den Landfrauen. Getrocknete Tomaten konnten so kurzerhand zu Zwergen-augen werden.

Birgit Scheurich aus Viersen beschäftigte sich mit alternativen Heilmethoden und bot selbst gemachte Cremes an. „Die sind zum Beispiel gegen aufgesprungene Hände und wunde Nasen im Winter“, so Scheurich. Neben allerlei Selbstgemachtem durfte die traditionelle Handwerkskunst nicht fehlen. Holzwerkzeuge und Objektkunst gab es bei Thorsten Klein aus Meerbusch: „Ich orientiere mich an alten Werkzeugen, wie sie Oma und Opa noch benutzt haben.“

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