Grefrath: Evolution zum Ankurbeln

Wissenschaft: Schüler entdecken die neue Wanderausstellung. Nachmittags sind auch Erwachsene willkommen.

Grefrath. Hier dreht man mit einer Kurbel an einer großen Zeitscheibe, dort kommt grummelndes Rauschen aus Lautsprechern, an anderer Stelle flimmern Bilder über ein Display. Es gibt allerhand zu entdecken und anzufassen bei der Ausstellung "Evolution on Tour", die in zwei Übersee-Containern auf dem Gelände des Grefrather Schulzentrums am Burgweg steht und seit Mittwoch Besucher empfängt.

Darunter auch die Klasse 3 der Johannes-Horrix-Schule von Klassenlehrerin Ruth Thönes. Marvin hat sein Ohr fest an einen Lautsprecher gedrückt, der das Geräusch des Urknalls widergibt. "Eigentlich dachte ich, das hört sich an wie eine Explosion. Aber es ist eher ein Meeresrauschen", erzählt der neunjährige Marvin.

Jesaja hat an der großen Zeitscheibe gedreht. "Die fängt bei 360 Millionen Jahren an", hat sich der siebenjährige Schüler gemerkt. Da kamen die ersten Tiere an Land. Der Mensch tritt erst hinter der Zehn-Millionen-Jahre-Markierung in Erscheinung. Da muss man lange kurbeln, bis der Mensch zu sehen ist. "Es ist interessant, wie viele verschiedene Tiere es da gab", sagt Pia.

Julia gefällt, dass man aus verschiedenen Gesichtsteilen ein neues zusammensetzen kann. Ein Beispiel dafür, warum die geschlechtliche Fortpflanzung sinnvoll ist, weil sie zu immer neuen Kombinationen führt.

Die Wanderausstellung zeigt anschaulich, wie Evolution funktioniert, berichtet vom Begründer der Theorie Charles Darwin und seinen Kollegen. Und stellt teils provokante Fragen: Warum sich Sex lohnt oder was Frauen (der Tierwelt) anmacht.

"Wir sind an den Vormittagen fast ausgebucht", freut sich Hauptamtsleiterin Elvira Müller-Deilmann über die große Resonanz. Auch aus Kempen und Nettetal kommen Schulen, um die Ausstellung zu sehen. "Ohne den Verein Älter werden hätten wir das nicht machen können", lobt Bürgermeister Manfred Lommetz das Engagement des Vereins, der die Aufsicht für die Ausstellung übernimmt. Jeweils zwei "Älter werden"-Mitglieder passen auf, dass nichts kaputt geht und ertragen tapfer, wenn der Ansturm der Schüler lauter und chaotisch wird - besonders in den Pausen.

Den Kindern hat der kurze Ausflug in die Welt der Evolution gut gefallen. "Das ist mal was ganz Neues", findet Elisa. Auch wenn die meisten zugeben müssen, nicht alles so genau verstanden zu haben. Ist schon ganz schön kompliziert die Evolution...

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