Grefrath: Ein Möbelgeschäft von 25 Quadratmetern

Vor 75 Jahren gründete Karl Wehnen ein Einrichtungshaus.

Grefrath. Ein richtiger Familienbetrieb ist Möbel Wehnen. Im Unternehmen, das vor 75 Jahren von Karl Wehnen gegründet wurde, sind heute acht "Wehnens" - auch angeheiratete - eingebunden. "Und für die vierte Generation ist ebenfalls gesorgt", sagt Geschäftsführer Axel Wehnen. Der 37-Jährige ist mit seinen Eltern, Werner und Tina, sowie seiner jüngeren Schwester Katja (33) für die Leitung des Unternehmens am Pastoratshof 20 verantwortlich. Mit dabei sind zudem seine Schwester Ellen Hegger (39), seine Frau Ellen und die Schwester seiner Mutter, Hermina Freitag(67).

"Mein Großvater hat 1935 das Möbelhaus an der Vinkrather Straße2 gegründet", erzählt der Junior-Chef. Doch lange konnte sein Großvater den Betrieb, der sich aus einer Schreinerei und Sattlerei heraus entwickelte, nicht führen: Karl Wehnen starb im Zweiten Weltkrieg. Seine Frau Katharina musste Sohn Werner und die Firma durchbringen.

"Das sind schwere Zeiten gewesen", erinnert sich Werner Wehnen (68). Auf 25Quadratmetern hätten ein paar Stühle, Schränke und Tische gestanden. Direkt nach dem Krieg habe es kein Geld gegeben. "Da wurde Schweinefleisch gegen einen Schrank, Kartoffeln gegen Stühle getauscht", sagt der Senior. Außerdem sei die Konkurrenz groß gewesen. "In fast jedem Nachbarort gab es ein Möbelgeschäft."

Trotzdem hat es Katharina Wehnen geschafft. Immer wieder wurde die Verkaufsfläche vergrößert- das Geschäft blühte. 1970 übernahm Werner Wehnen im Alter von 29Jahren mit seiner Frau Tina das Unternehmen. 1984 war der Platz an der Vink-rather Straße mit 805Quadratmetern ausgereizt. "Im Ortskern war nichts mehr möglich", erzählt Werner Wehnen. Deshalb wurde am Pastoratshof gebaut.

Damals kam zum Möbelsortiment noch das Babystudio hinzu, das im vergangenen Jahr sein 25-jähriges Bestehen feierte. "1994 haben wir gegenüber den Möbelmitnahmemarkt eröffnet und das Babystudio dorthin ausgegliedert", sagt Axel Wehnen. Bereits sechs Jahre später wurde noch einmal erweitert. Jetzt gibt es eine Verkaufsfläche von 7500 Quadratmetern. Das Lager ist auf 2500 Quadratmetern untergebracht.

In den vergangenen 25 Jahren habe sich viel getan, sagt Werner Wehnen. Allein die Vielfalt an Materialien und Programmen, die die Möbelhersteller anböten, sei enorm. War vor Jahrzehnten vor allem Eiche rustikal gefragt, so sind es heute die zahlreichen Hochglanzausführungen - oder das breite Spektrum an Material und Farben von Stoffbezügen bei Polster- oder Ledermöbeln.

Auch die Kundenwünsche hätten sich im Laufe der Jahre geändert, weiß Sohn Axel. "Heute wird viel mehr nach Funktionen gefragt", sagt er und nennt Beispiele: Elektrogeräte wie Dampfgarer oder klappbare Armlehnen bei Polstermöbeln.

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