Grefrath: Ein Haus der Generationen?

Laurentiushaus: Die Ordensschwestern haben das Gebäude verlassen. Nun geht es um die künftige Nutzung des ersten Obergeschosses.

Grefrath. Mit der Löschung des Ewigen Lichtes durch Regionaldekan Johannes Quadflieg ist am Mittwoch eine Ära zu Ende gegangen. Nach 56 Jahren wurde die Kapelle im ersten Stock des Laurentiushauses an der Vinkrather Straße64 entwidmet.

Schwester Radegundis (84), die 25 Jahre im Laurentiushaus aktiv war, und Schwester Raphaele (80), zehn Jahre in Grefrath tätig, hatten am Vormittag ein letztes Mal Platz genommen neben dem Tabernakel. Sie saßen auf gepackten Koffern, denn sie kehren nach Mülhausen ins Kloster "Unserer Lieben Frau" zurück.

In seiner Predigt bezeichnete Quadflieg die Ordensfrauen als "Säulen der Pfarrgemeinde St.Laurentius und St.Josef". Sie waren Mitglied im Pfarrgemeinderat, als Katecheten tätig und hätten sich nach "besten Kräften eingebracht", so Quadflieg. Offiziell werden die Ordensschwestern am 18.April mit einer Messe um 10.30 Uhr in der Laurentius-Pfarrkirche und anschließend mit einem Empfang im Cyriakushaus verabschiedet.

Doch was geschieht nun mit dem Laurentiushaus? Bis zum Sommer läuft der Umbau im Erdgeschoss des Gebäudes für den 112 Jahre alten Laurentiuskindergarten. Dann soll die erste Etage rund ein Jahr vom evangelischen Kindergarten genutzt werden, weil dieser ebenfalls umgebaut wird.

Danach könnte das Obergeschoss mit seinen 370 Quadratmetern als Mehrgenerationenhaus genutzt werden. "Das ist eine Option", sagt der Grefrather Sozialamtsleiter Volkmar Josten. Das Laurentiushaus könnte dann zur gemeinsamen Bleibe für "Mutter und mehr" (Mum) und "Älter werden in der Gemeinde" werden. Derzeit sind beide Vereine noch in sanierungsbedürftigen Containern im Schulzentrum am Burgweg untergebracht. Aber ob es dazu kommt, steht noch nicht fest: "Älter werden" hat noch keine Entscheidung getroffen.

Architektin Ingrid Michels-Corsten (Viersen), die den Kindergarten umbaut, will Kontakt zum NRW-Bauministerium aufnehmen. Denn ohne Landeszuschüsse kann dieses Projekt nicht verwirklicht werden. Die betrugen bei anderen Maßnahmen bis zu 70 Prozent.

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