Bäder-Zukunft Grefrath: CDU will Freibad-Entscheidung schieben

Grefrath · Vor 2022 sei das Thema nicht entscheidungsreif. Die CDU hofft auf Förderungen durch die Landesgartenschau.

 Das etwa 60 Jahre alte Freibad an der Dorenburg muss saniert werden. Um die Zukunft wird schon seit langem diskutiert.

Das etwa 60 Jahre alte Freibad an der Dorenburg muss saniert werden. Um die Zukunft wird schon seit langem diskutiert.

Foto: ja/Lübke, Kurt (kul)

In der Debatte um die Zukunft des Grefrather Freibads wagt sich die CDU aus der Deckung. Am Freitag teilte die stärkste Fraktion im Gemeinderat mit, dass man eine Entscheidung in Sachen Freibad vertagen möchte. Aus Sicht der Christdemokraten ist das Thema frühestens Ende 2021 oder Anfang 2022 entscheidungsreif. Hintergrund ist die mögliche Bewerbung Grefraths um die Landesgartenschau 2026. Im Zuge dieser könnten auch Fördermöglichkeiten für das marode Freibad entstehen (die WZ berichtete).

„Derzeit wird eine Machbarkeitsstudie durchgeführt, die auf eine Bewerbung der Gemeinde Grefrath für die Landesgartenschau 2026 hinarbeitet. Wir gehen davon aus, dass Grefrath hierbei sehr realistische Chancen hätte. Wir wollen die Ideen der Landesgartenschau-Planer abwarten, die sicherlich spannende Konzepte zur Einbindung des Bades in die Park- und Erlebnislandschaft einer LaGa erarbeiten werden“, so Christian Kappenhagen, stellvertretender Fraktionsvorsitzender. „Zudem könnten sich auch weitere Finanzierungsmöglichkeiten ergeben. Daher kann eine Zukunftsentscheidung zum Freibad erst erfolgen, wenn entschieden ist, ob Grefrath die Landesgartenschau ausrichten wird. Das wird voraussichtlich Ende 2021, gegebenenfalls Anfang 2022 sein.“

Bislang war in Grefrath damit gerechnet worden, dass in Sachen Freibadzukunft noch in diesem Jahr ein konkreter Weg eingeschlagen wird. Bürgermeister Manfred Lommetz (parteilos) hatte gegenüber der WZ in Aussicht gestellt, im Herbst belastbare Zahlen für eine Sanierung auf den Tisch zu legen. Nach einer Studie des Beratungsbüros Altenburg liegen mehrere Zukunftsvarianten vor. So zum Beispiel die Errichtung eines Kombi-Bads am Hallenbad (Schwingbodenpark). Dann würde man das Freibad an der Dorenburg aufgeben können. Aus Sicht des Gutachters die beste und kostengünstigste Variante. Bürgermeister Lommetz hält nichts von dieser Idee. Das hat er schon mehrfach zum Ausdruck gebracht. Zumal der Schwingbodenpark nun als Standort für die mögliche Landesgartenschau vorgesehen ist. Lommetz möchte lieber das Freibad sanieren und erhalten. In diesem Zusammenhang warten aber alle auf Zahlen.

In der Pressemitteilung macht die CDU deutlich, dass der Aufschub der Entscheidung nicht bedeute, notwendige Sanierungen im Freibad liegen zu lassen. Bis zur Entscheidung über die LaGa sei ein Aufschub der Freibad-Entscheidung sinnvoll. „Wir werden uns dafür einsetzen, alle zwingend notwendigen Maßnahmen durchzuführen, bis eine Gesamtschau zu Realisierungs- und Finanzierungsvarianten möglich wird. Die Landesgartenschau ist eine einmalige Chance, die wir auch im Sinne des Freibades nutzen wollen. Daher gehen wir mit Bedacht vor und vermeiden voreilige Entscheidungen“, so Fraktionschefin Wilma Hübecker.

„Die CDU will, dass alle Kinder in Grefrath schwimmen lernen können und dass ganzjährig geschwommen werden kann“, so Hübecker, die auch Aufsichtsratsvorsitzende der Gemeindewerke ist. „Daher war auch die Entscheidung zum Neubau des Lehrschwimmbeckens im Hallenbad trotz der erheblichen Investitionskosten eine unstrittige Entscheidung, die alle Fraktionen und der Aufsichtsrat der Gemeindewerke mitgetragen haben.“

Die CDU will das Thema mit Bedacht behandeln.  „Es ist richtig, dass alle denkbaren Varianten diskutiert, Kosten ermittelt werden und es einen breiten Diskussionsprozess mit Vereinen, Schulen und Bürgern gibt – das Freibad ist eine Herzensangelegenheit aller Grefrather.“, so Georg Fasselt, sportpolitischer Sprecher der CDU-Fraktion.

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