Verwaltung Grefrath: Bürgermeister Lommetz will nicht mehr kandidieren

Grefrath · Die Wahl 2020 ist für den Grefrather Bürgermeister kein Thema mehr. Seinen Entschluss teilte der 65-Jährige am Mittwoch den Ratsmitgliedern mit.

 Bürgermeister Manfred Lommetz an seinem Schreibtisch, den er in gut einem Jahr räumen wird.

Bürgermeister Manfred Lommetz an seinem Schreibtisch, den er in gut einem Jahr räumen wird.

Foto: Lübke, Kurt (kul)

Will er noch weitermachen? Oder hört er auf? Über die Zukunft von Bürgermeister Manfred Lommetz wurde in den vergangenen Monaten wohl an vielen Stellen diskutiert. Seit Mittwochnachmittag herrscht Klarheit. Der parteilose Lommetz wird bei der Kommunalwahl am 13. September nicht wieder antreten. Diesen Entschluss teilte der 65-Jährige den Mitgliedern des Gemeinderates am Mittwoch mit.

„Grundsätzlich entsprach es meinen Planungen, die Bürger, Sie und die Presse in der letzten Ratssitzung dieses Jahres am 10. Dezember abschließend über eine mögliche erneute eigene Kandidatur für das Amt des Bürgermeisters zu informieren“, schreibt Lommetz in einer E-Mail. „Da meine Entscheidung aber vor einigen Tagen gefallen ist, will ich nun auch den Weg für potentielle Nachfolgerinnen und Nachfolger nicht weiter verbauen. Trotz vielfältigem Zuspruch und Ansporn aus der Bevölkerung, noch eine Periode als unabhängiger Bürgermeister anzuhängen und noch vieler vor uns stehender interessanter Projekte, deren Begleitung mir noch viel Freude machen würde, habe ich mich entschieden, für keine weitere Amtszeit als Bürgermeister zur Verfügung zu stehen.“

Vor allem die eigene Gesundheit führt Lommetz als Argument an, künftig kürzertreten zu wollen. „Zum einen vergeht die Lebenszeit zu schnell, wenn man pausenlos unter Druck steht, zum anderen will ich die permanent zeit- und kraftraubende Stresssituation meiner Gesundheit nicht noch weitere fünf Jahre zumuten“, so der Bürgermeister.

Viele wichtige Aufgaben
in der restlichen Amtszeit

„Anstatt die letzten Monate meiner noch rund ein Jahr dauernden Amtszeit mit Wahlkampf zu verbringen, erscheint es mir in meinem Falle sinnvoller und für die Gemeinde hilfreicher zu sein, meine Restdienstzeit zu verwenden, viele der wichtigen anstehenden Aufgaben in unserer Gemeinde gemeinsam mit Ihnen und der Verwaltung vernünftig zu erledigen“, so Lommetz weiter. „Danach sollte eine neue Bürgermeisterin oder ein neuer Bürgermeister unsere Gemeinde mit neuen Ideen und neuem Elan weiter nach vorne bringen. Ich denke, so wäre es die beste Lösung für alle.“

2009 wurde der Rechtsanwalt und jahrzehntelange Vorsitzende des SV Grefrath quasi aus dem Stand Bürgermeister. Wenige Monate vor der Wahl entschloss er sich als Unabhängiger zur Kandidatur und sammelte die dafür erforderlichen Unterschriften. Bei der Wahl holte er 52,1 Prozent der Stimmen. Amtsinhaber Herbert Kättner (CDU) kam nur auf 24 Prozent. 2015 toppte Lommetz den Erfolg mit dem eindrucksvollen Ergebnis von 73,9 Prozent. Sozialamtsleiter Lothar Josten (14,1 Prozent) und CDU-Kandidatin Kirsten Peters (12 Prozent) hatten keine Chance.

Bereits zur Wahl 2015 hatte Lommetz angekündigt, in seine letzte Amtsperiode gehen zu wollen. In den vergangenen Monaten hatte er aber auch immer wieder fallen lassen, doch noch einmal antreten zu wollen. Unter anderem mit Blick auf die Zukunft des Grefrather Freibads, die er wohl gerne noch vor Ende seiner Laufbahn geklärt haben will. Nun soll aber in gut einem Jahr Schluss sein. Offen gelassen hat sich der Vater einer erwachsenen Tochter ohnehin immer, noch einmal als Anwalt tätig zu werden. Vor seiner ersten Wahl zum Bürgermeister hatte Lommetz eine Kanzlei in Oedt.

Für die Wahl 2020 steht bislang noch kein Kandidat fest. Die CDU hat jemanden gefunden und will ihn am 3.Dezember bei der Mitgliederversammlung vorstellen und wählen (die WZ berichtete am Mittwoch). Aus den Reihen der anderen Parteien gibt es noch keine klare Positionierung.

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