Regiments- und Uniformappell Prinzengarde hat neuen Ehrenleutnant

Kempen. · Beim Regiments- und Uniformappell gab es gleich mehrere Anlässe zum Feiern. Ein Höhepunkt war der Auftritt der Garde-Pänz.

 Eine tolle Show boten die Ehrenleutnants der Prinzengarde mit ihrem Sketch auf dem Kempener Wochenmarkt.

Eine tolle Show boten die Ehrenleutnants der Prinzengarde mit ihrem Sketch auf dem Kempener Wochenmarkt.

Foto: Norbert Prümen

Es ist ein stattlicher Anblick, der sich den Besuchern im Kolpinghaus bietet. Quer durch die Gästeschar schiebt sich der musizierende Trommler- und Pfeiferkorps Schmalbroich in seinen grauen Uniformen. Dahinter geht es rot-weiß mit goldenen Akzenten weiter. Die Prinzengarde der Stadt Kempen in ihren schmucken Uniformen samt den drei Tanzpaaren und den 14 Mädels der Garde-Pänz marschieren ein. Kaum sind alle auf der Bühne angekommen, greift Peter van der Bloemen zum Mikro. „Herzlich Willkommen im Kempener Gürzenich. Ich bin wieder einmal geflasht, was hier los ist. Es ist der Wahnsinn“, begrüßt der Vorsitzende der Prinzengarde die dicht an dicht stehenden Besucher.

Dann folgt auch schon die erste Amtshandlung des Abends. Kommandeur Ralph Frahm hat sein Amt nach 14 Jahren niedergelegt. Andreas Pasch ist der neue Kommandeur der Prinzengarde, und daher überreicht Frahm ihm den Säbel des Kommandeurs. Spontaner Applaus aus dem Publikum begleitet die Übergabe, bevor van der Bloemen das Geschenk der Garde an Frahm überreichen kann. „Ein Dankeschön für 14 schöne Jahre“, erläutert der Vorsitzende den Gutschein für ein Wochenende in Köln.

Kommandeur kommentiert kritisch Zustand seiner „Truppe“

Danach gibt es Arbeit für Prinz Peter II. und Prinzessin Brigitte I. (Wolters), denn erstmals treten auch die Garde-Pänz zum Uniformapell an, und da braucht Kommandeur Pasch Unterstützung. 14 Mädchen im Alter von vier bis 18 Jahren, wie die Orgelpfeifen aufgereiht, stehen mit blank geputzten roten Stiefeln und perfekt sitzenden Uniformen auf der Bühne. Das Prinzenpaar und der Kommandeur sind sich einig: Besser geht es nicht, da können sich die Großen eine Scheibe von abschneiden. Denn dort gibt es vom Kommandeur, sehr zur Freude des Publikums, einiges zu bemängeln. Da ist die schwarze Schleife im Zopf nicht ordentlich gebunden – „das kriegen wir auch schöner hin“, so der Kommentar vom Kommandeur; der Friseur hätte auch mal wieder Hand anlegen können; und es fehlen gar die Orden. Immerhin sind die Stiefel allesamt bestens geputzt. Reihe nach Reihe tritt an. 43 aktive Gardisten inklusive der drei Tanzpaare werden aufmerksam gemustert. Wobei die Tanzpaare als das Schmuckstück der Abteilung bezeichnet werden. Ein Kompliment, das Augen strahlen lässt. Für die Garde-Pänz gibt es noch eine Überraschung. Sie erhalten für ihre Verdienste den Prinzengarden-Orden.

Was die Garde-Pänz und auch die Garde samt der Tanzpaare tänzerisch drauf haben, lässt die Besucher staunen: Die Garde-Pänz wirbeln mit akrobatischen Einlagen über die Bühne und begeistern mit ihrer Choreografie. Die Zugabe bleibt nicht aus. Die Großen stehen den Jüngsten in nichts nach.

Szenenwechsel auf der Bühne: Die wird mit Blumen- und Eierstand zum Marktplatz, und da wird ordentlich getratscht. Ein Teil der Ehrenleutnants und vom Ehrenvorstand spielen Marktbeschicker und Kunden. Die überfüllten Umgehungsstraßen sind genauso Thema bei dem heiteren Sketch wie ein drittes Rathaus, das dritte Seniorenstift, der Zuschuss zur Begegnungsstätte St. Hubert, der Flächenverbrauch von Ackerland, die Ansiedlung von Amazon und das Parken in der Thomasstadt.

Und dann gibt es da noch die Grünkohlmafia, die sich sogar zwischen den beiden Marktständen einen beachtlichen Platz auf der Bühne erobert hat. Mit einem herrlichen Schlagabtausch bereitet sich alles auf den neuen Ehrenleutnant der Prinzengarde vor.

Auch vor der Bühne entsteht Bewegung. Gut 60 Sportler vom Lauftreff der Prinzengarde haben sich in T-Shirts mit dem Aufdruck „Bauer Funken Fründe“ samt einem Bauer Funken auf einer fliegenden Möhre vor der Skyline von Kempen und St. Hubert positioniert. Rote und weiße Ballons in den Händen haltend, stehen sie Spalier, durch das Georg Funken auf die Bühne zieht. Donnernder Applaus samt dem Lied „Mit 66 Jahren“ begrüßt den neuen Ehrenleutnant. Wobei der umgetexteten Song von Udo Jürgens auf das Alter von Funken anspielt.

Funken steht die Freude ins Gesicht geschrieben. Er sei heute aufgeregter als vor seinem ersten Halbmarathon im April vergangenen Jahres, gibt er zu. Der neue Ehrenleutnant erhält die begehrte Kappe, die Aufnahmeurkunde und den entsprechenden Orden. Auch wenn damit das Bühnenprogramm offiziell beendet ist, ist der Abend damit noch lange nicht zu Ende. Mit der Band „Nightbirds“ wird im Kolpinghaus in die Nacht getanzt, und das bei allerbester Stimmung der feiernden Partygäste.

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