Geflüster mit Rakel und Radel

Um Kunst zum Thema „Vergessen“, vergessene Stellplätze und eine unvergessliche Torwartlegende geht es heute.

Geflüster mit Rakel und Radel
Foto: Lübke

Kempen. Wer am vergangenen Wochenende über die Ellenstraße fuhr, hatte bunte Aussichten. Wijo Heinen hatte vor seinem Atelier im Kunstzentrum Kempen ein besonderes Projekt gestartet. Auf einer zwei mal drei Meter großen Leinwand brachte er mit der sogenannten Rakel-Technik Farbe auf. „Schon vor Jahren habe ich mich für diese Technik interessiert“, erzählt Wijo Heinen. Von dieser war jüngst noch oft zu lesen, weil sie eng mit dem jüngst verstorbenen Künstler Karl Otto Götz und dessen Schüler Gerhard Richter verbunden ist. Mit der Rakel, einem Schaber, den er in drei verschiedenen Größen besitzt, trägt Heinen dabei die Farbe auf die Leinwand auf. In sieben Schichten ist nun das Werk entstanden, das weiterhin das Schaufenster an der Ellenstraße ziert und den Titel „Vergessen“ trägt. Er habe ich damit mit dem Thema Alzheimer beschäftigten wollen, erklärt Heinen. „Es ist eine Kunst des Vergessens. Denn wenn die nächste Schicht aufgetragen wird, ist die vorherige schon vergessen“, so Heinen. Und doch schimmert immer etwas von jeder Schicht heraus und ergibt das Gesamtkunstwerk. Für den Künstler ist das ein spannender Prozess. Anders als bei der Malerei könne man im Vorfeld nie genau wissen, wie das Bild aussieht. Aber man müsse den richtigen Zeitpunkt finden, wann es fertig ist.

Nun hängt das Werk „Vergessen“ an der Ellenstraße, bis sich ein Käufer für das große Objekt findet. In der kommenden Woche will Wijo Heinen aber wieder die Rakel schwingen. Diesmal wird er die Farbe auf kleineren Leinwänden auftragen und kunstvoll verteilen — damit das Ergebnis auch in „normalen“ Wohnzimmern Platz finden könnte.

Verlassen wir mal kurz die Altstadt — am besten mit dem Fahrrad. Denn wer von Kempen aus mit dem Zug oder dem Bus losfährt, der nimmt für den Weg zum Bahnhof gerne auch mal sein Radel — das hat die Stadtverwaltung festgestellt und dabei auch ein Manko entdeckt. Die meisten Radler, so die Stadt, nutzten die überdachte Abstellanlage südlich des Bahnhofgebäudes. Deshalb ist diese oft überfüllt. Dabei, so die Stadt, stehen im Bereich des Bahnhofes mehr als 500 Fahrradparkplätze zur Verfügung, auf denen Räder sicher abgestellt werden können. Auf der gegenüberliegenden Seite der Gleise befinden sich nämlich auch noch überdachte Plätze. Dort finde man leichter einen trockenen Parkplatz für sein Rad, so die Stadt. Und weiter: „Mit wenigen Schritten ist das Gleis Richtung Kleve erreicht beziehungsweise einmal durch die Unterführung geht es zum Gleis Richtung Krefeld.“

Und noch mehr gute Ratschläge gibt die Stadt Kempen Radfahrern mit auf den Weg. Damit sie ihren Drahtesel auch abends dort finden, wo sie es morgens abgestellt haben. Stichwort: Diebstahlschutz. Dass das Fahrrad immer abgeschlossen werden soll, ist wohl für die wenigsten neu. Dass ein Rahmenschloss aber oft nicht ausreicht, wissen vielleicht viele nicht. Kabel-, Bügel, Faltschlösser oder Ketten eignen sich am besten. Diese Schlösser sollten den Rahmen des Rades mit dem „Fahrradparker“ verbinden. Ein Tipp vom Flüsterer: Lieber für das Schloss ein paar Euro mehr ausgeben. Dann haben es Diebe schwer. Wer unsicher ist, sollte den Fahrradhändler seines Vertrauens fragen.

Blicken wir noch mal zurück auf den Besuch von Torwartlegende Wolfgang Kleff. Als er in der Kempener Kneipe Mauli’s zu Gast war, erzählte er nämlich einen Witz, den der Flüsterer den Lesern nicht vorenthalten möchte. Was nicht viele wissen: Sepp Maier, der Torwart der Nation, hatte früher auch mit schwerer Konkurrenz zu kämpfen. Und als er so eine Art Burn-out hatte, griff er sogar eines Tages zum Gewehr und erschoss seinen Hund. Warum? Nun, oft stellte er sich zu jener Zeit mit seinem Rottweiler vor den Spiegel und fragte: „Spieglein, Spieglein an der Wand, wer ist der beste Torwart im ganzen Land?“ Und bekam stets von seinem Hund eine Antwort: „Kläff, Kläff, Kläff. . .“

Veganes ist ja heutzutage in (fast) aller Munde. Wer noch nicht genau wissen sollte, was damit gemeint ist: Veganer meiden Nahrungsmittel tierischen Ursprungs. Klar, dass Schnitzel und Currywurst bei ihnen keine Chance haben. Aber wie sieht es mit Speiseeis aus? Auch dabei kommt Tierisches zum Einsatz, Stichwort Milch. In der Kempener Eismanufaktur wurde zuletzt „Bittere Schokolade“ und „Mango“ als vegane Varianten angeboten. Sprich: Mit Wasser statt mit Milch. Der Flüsterer griff lieber zu „Mozart“ und „Cookies“. Die Kollegin war dann aber doch mutig und probierte die vegane Schoko-Variante. Geschmacksurteil: Sehr lecker. Für Freunde von dunkler Schoki durchaus zu empfehlen.

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