Gastronomen entscheiden sich für Pfand-System Recup ist beliebtestes Mehrweg-Geschirr

Kreis Viersen · Der Kreis Viersen unterstützt die Einführung eines flächendeckenden Take-Away-Geschirrs.

 Isabel Hausmann (Dehoga, v.l.), Christian Böker (Abfallbetrieb Kreis Viersen), Landrat Andreas Coenen und Daniela Perner (IHK) mit Exemplaren des favorisierten Mehrweg-Geschirrs.

Isabel Hausmann (Dehoga, v.l.), Christian Böker (Abfallbetrieb Kreis Viersen), Landrat Andreas Coenen und Daniela Perner (IHK) mit Exemplaren des favorisierten Mehrweg-Geschirrs.

Foto: Kreis Viersen

(Red) Das Mehrweg-System des Anbieters „Recup“ ist das im Kreis Viersen bevorzugte Pfand-System. Das teilte der Kreis Viersen nun mit, nachdem bei einer Veranstaltung im Kreishaus in Viersen am Mittwoch die Entscheidung fiel. 19 gastronomische Betriebe hatten sich an der Abstimmung beteiligt und sich dabei mehrheitlich für das Mehrweg-System des Anbieters Recup ausgesprochen.

Mit Experten des Deutschen Hotel- und Gaststättenverbandes (Dehoga) und der Industrie- und Handelskammer (IHK) Mittlerer Niederrhein hatte der Abfallbetrieb des Kreises Viersen in den vergangenen Monaten eine Vorauswahl mit drei Mehrweganbietern getroffen, interessierte Betriebe hatten sich die Behältnisse vorab in den Städten und Gemeinden ansehen können.

Wie der Kreis mitteilte, zeigten Studien, dass Mehrwegalternativen für den Außer-Haus-Verzehr besser angenommen würden, wenn die Rückgabe möglichst flächendeckend möglich sei. Um das zu erreichen, will der Kreis die Einführung eines einheitlichen Mehrwegsystems fördern. Die Teilnehmer aus Gastronomie, Hotellerie, Bäckerei, Fast-Food, Catering und Lebensmitteleinzelhandel konnten am Mittwoch die Mehrwegbehälter genau in Augenschein nehmen. Als besonders wichtig empfanden sie dabei etwa die Nutzerfreundlichkeit, ein einfaches Handling und eine übersichtliche Kostenstruktur.

Das Mehrweg-System soll helfen, die Abfälle im öffentlichen Raum zu reduzieren. Wie der Kreis mitteilte, verschlingt die Entsorgung von Abfällen aus dem öffentlichen Raum jährlich circa 8,30 Euro pro Bürger. Ein Großteil der Kosten fällt auf die Entsorgung von Einwegverpackungen für Speisen und Getränke zurück, die man „to go“ mitnimmt.

Für Gastgewerbe und Gäste wird Nachhaltigkeit immer wichtiger

„In Gesprächen mit betroffenen Betrieben haben wir immer wieder festgestellt, dass das Thema Mehrweg im Take-Away-Bereich noch zu viel Verunsicherung führt. Daher möchten wir bereits jetzt unsere Mitgliedsunternehmen in Form von Informationsveranstaltungen bei der Umstellung auf Mehrweg-Lösungen unterstützen“, erläutert Daniela Perner, Geschäftsführerin der IHK Mittlerer Niederrhein für den Bereich Berufliche Bildung und Handel. Für das Gastgewerbe und die Gäste wird das Thema Nachhaltigkeit immer wichtiger. „Die Pandemie hat unsere Branche schwer getroffen, doch wir dürfen das große Thema der Nachhaltigkeit trotzdem nicht ausblenden. Mit dem Angebot von Mehrweglösungen leistet das Gastgewerbe hygienekonform seinen Beitrag zu Klimaschutz und Nachhaltigkeit. Die Gäste fragen dies immer mehr nach“, berichtet Isabel Hausmann, stellvertretende Geschäftsführerin des Dehoga Nordrhein.

Im nächsten Schritt sollen mit Anbieter Recup nun die genauen Modalitäten der finanziellen Förderung für die Unternehmen abgestimmt werden, die sich für die Einführung dieses Mehrwegsystems entscheiden, und dann veröffentlicht werden, erklärt Christian Böker, Betriebsleiter des Abfallbetriebs. Böker: „Die Entscheidung, sich diesem Mehrweg-System anzuschließen oder eine andere Mehrweg-Lösung zu wählen, steht selbstverständlich jedem Unternehmen frei. Wir hoffen natürlich trotzdem auf eine rege Beteiligung, um den Mehrweg im Kreis Viersen erfolgreich beschreiten zu können.“

(RP)
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