Fußball EM: „Wir müssen zittern“

Donnerstag Abend steht der Klassiker an: Die italienischen Fans gehen mit Respekt, aber auch mit Zuversicht ins Spiel gegen Deutschland.

Kempen/Nettetal. Bisher ging die deutsche Mannschaft stets als Favorit in die Spiele der Fußball-Europameisterschaft in Polen und der Ukraine — doch gegen Italien könnte es Donnerstag Abend schwer werden. Denn die Squadra Azzura vermieste schon Top-Favorit Spanien den EM-Auftakt und schickte zuletzt im Viertelfinale die Engländer nach Hause.

Kein Wunder also, dass auch hierzulande die Italiener an einen Sieg ihres Teams glauben: „2:1 für Italien“, prognostiziert Maria Luisa Zalivani vom Eiscafé Zalivani an der Kehrstraße in Kaldenkirchenden Ausgang der Partie. Sie stehe zwar in Deutschland ein wenig zwischen den Stühlen, aber am Ende wünscht sie sich doch einen Sieg für ihr Heimatland.

Anschauen kann sie sich das Spiel neben der Arbeit aber nicht. „Wir schalten nur kurz ein, wenn die italienische Hymne gespielt wird“, sagt Zalivani. „Aber beide Mannschaften sind stark, es wird bestimmt ein gutes Spiel.“

Das glaubt auch der Kempener Fotograf Antonio Gallie: „Es wird schwierig gegen Deutschland. Da müssen wir bestimmt wieder zittern, weil Italien erst in letzter Minute das Spiel dreht.“ Zudem sporne es das Team von Jogi Löw sicher enorm an, dass bei den letzten Begegnungen immer die Italiener als Sieger vom Platz gingen. „Es wird diesmal sicher schwerer für uns, als gegen die Engländer“, sagt Gallie.

Auch er tippt auf ein 2:1, „entweder für Deutschland oder Italien“, da will er sich nicht festlegen. Geschaut wird mit Freunden zu Hause. „Meine Frau ist dann die einzige Deutsche“, erzählt Gallie. „Sie kocht für uns Spaghetti.“

Dass es nicht ganz einfach wird für Mario Balotelli und sein Team, glaubt auch Giovanni Sanfilippo, Inhaber der Kempener Pizzeria La Torre: „Die Deutschen haben eine junge Mannschaft und sie wollen noch eine Revanche für das WM-Halbfinale 2006.“ Da schossen die Italiener Deutschland nämlich aus dem Turnier.

„Außerdem konnten sich die Deutschen ein paar Tage länger ausruhen“, sagt Sanfilippo, der das Spiel „leider nur auf einem kleinen Fernseher in der Küche“ verfolgen kann. Wer gewinnt, steht für ihn aber schon fest: 1:0 soll es ausgehen, „natürlich für Italien“.

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