Grefrath „Pietätlosigkeit“: Kritik an ungepflegten Gräbern in Oedt

Oedt · Die WZ hat mit der Friedhofsverwaltung gesprochen.

Einige Gräber auf dem Oedter Friedhof sehen nicht mehr gut aus. Nachdem die Zeit offensichtlich abgelaufen ist, machen sie einen verwahrlosten Eindruck.

Einige Gräber auf dem Oedter Friedhof sehen nicht mehr gut aus. Nachdem die Zeit offensichtlich abgelaufen ist, machen sie einen verwahrlosten Eindruck.

Foto: Reimann, Friedhelm (rei)

„Der Oedter Friedhof ist keine Stätte des Friedens mehr! Aufgegebene Gräber werden nicht planiert, sondern grob umgepflügt und mit zerfetzten Rasenstücken und Baumwurzeln auf der Erde liegen gelassen, wobei auch daneben stehende Bäume beseitigt werden.Eine Pietätlosigkeit gegenüber den Verstorbenen.“ So steht es in einer Mail an die WZ-Redaktion. Ein Besuch vor Ort bestätigt, dass es auf dem Friedhof vor allem im hinteren rechten Bereich – vom Parkplatz an der Johannes-Girmes-Straße aus betrachtet – an einigen Stellen nicht schön aussieht. Die WZ hat bei der für den Friedhof zuständigen Pfarrgemeinde St. Benedikt nachgehakt.

Um die Friedhöfe der katholischen Kirchengemeinde Grefrath in Oedt, Mülhausen und Vinkrath – nur der an der Schaphauser Straße wird von der Gemeinde Grefrath verwaltet – kümmert sich Karin Spettmann seit 2014. Sie bestätigt, dass einige der Grabfelder in keinem guten Zustand sind. „Einige sind ausgelaufen oder laufen bald aus, andere werden nicht gepflegt“, sagt sie. Sie versuche, die Angehörigen ausfindig zu machen, um sie dazu zu bekommen, die Felder abzuräumen oder sich darum zu kümmern. Aber: „Uns sind die Hände gebunden. Es gibt nun mal die gesetzliche Ruhepflicht. Daran können wir nichts ändern.“

Für den Oedter Friedhof hat die Kirchengemeinde einen eigenen Gärtner angestellt. „Er und wir tun unser Bestes, damit der Friedhof gepflegt aussieht“, sagt Spettmann. Und verweist auf eine neu angelegte Rasenfläche, auf ein neu hergerichtetes Feld mit rotem Kies für Urnenkammern. Doch wenn das Interesse oder die finanziellen Mittel der Angehörigen fehlen, die Gräber ihrer Verstorbenen zu pflegen, könne die Pfarrgemeinde nichts tun. Selbst wenn an einem Grab – wie in Oedt gesehen – die kleine Buchsbaumabgrenzung zum Nachbargrab durch den Zünsler völlig verrottet sei, dürfe der Gärtner die Pflanzen nicht einfach entsorgen. „Denn sie befinden sich im Eigentum des Angehörigen.“

Der Oedter Friedhof hat laut Spettmann zurzeit 1100 belegte Gräber, darunter Wahl-, Reihen- und Urnengräber sowie -kammern. Es gebe noch „sehr, sehr viele“ freie Gräber, über die Anzahl werde aber nicht Buch geführt.

Hinweise in Bezug auf ungepflegte Gräber nimmt Karin Spettmann unter Tel. 02158/9530212 entgegen.

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