Freibäder Grefrath schwimmt ab Samstag, Kempen ab 27. Juni

Grefrath/Kempen · Die Gemeindewerke Grefrath wagen sich ab Samstag an eine eingeschränkte Öffnung des Freibads – die Stadtwerke Kempen warten noch bis zum Ferienbeginn am 27. Juni.

 Das Becken in Grefrath darf sich ab Samstag auch mit Schwimmern füllen. Zum Start sind aber nur 300 Besucher pro Zeitblock zugelassen.

Das Becken in Grefrath darf sich ab Samstag auch mit Schwimmern füllen. Zum Start sind aber nur 300 Besucher pro Zeitblock zugelassen.

Foto: Nein/Gemeindewerke Grefrath

Die Gemeindewerke wagen am Samstag den Sprung ins kalte Wasser. Wohl selten passte dieses sprachliche Bild besser als zur Öffnung des Grefrather Freibads in dieser Saison. Denn mit der Eröffnung sind logischerweise große Corona-bedingte Einschränkungen verbunden, die so noch nicht getestet werden konnten.„Die Situation ist für uns als kleines Unternehmen mit einer geringen Mannstärke im Bad eine absolute Herausforderung“, sagt Erik Ix, Geschäftsführer der Gemeindewerke. „Dennoch wollen wir unbedingt den Gästen das Badeerlebnis ermöglichen, da viele in diesem Jahr auf Grund der Einschränkungen auch nicht in Urlaub fahren werden.“

Daher haben die Gemeindewerke gemeinsam mit dem Ordnungs- und Gesundheitsamt alles darangesetzt, die Auflagen umzusetzen, um das Bad öffnen zu können. „Wir zählen an der Stelle absolut auf die Mitarbeit und Vernunft der Badbesucher, da es einige Verhaltensregeln etc. einzuhalten gilt“, teilt der Badbetreiber mit.

Online-Registrierung zur Rückverfolgung von Infektionen

Die Vorgaben beginnen mit einer kostenlosen Online-Registrierung, um gegebenenfalls eine Rückverfolgung bei Infektionen durchführen zu können. „Deshalb müssen wir zwingend die persönlichen Daten aufnehmen und auch die Dauer des Besuches genau festhalten“, so die Gemeindewerke. Dies erfolgt online; den Link finden die Besucher auf der Startseite der Homepage (gemeindewerke-grefrath.de).

„Nach erfolgreicher Registrierung bringen die Besucher den Barcode in gedruckter Form oder per Smartphone mit. Bei Einlass erfolgt dann zuerst das Einchecken, anschließend muss an der nächsten Station regulär der Eintritt bezahlt werden. Bei Besuchsende müssen die Besucher dann wieder auschecken“, beschreibt der Betreiber das Prozedere. Die Online-Registrierung sei für drei Tage im Voraus möglich.

Weitere Vorgabe: Es gibt zwei Zeitblöcke. Die erste Badezeit beginnt täglich um 10 Uhr und dauert bis 14 Uhr, dann müssen alle Gäste das Bad verlassen. Um 15 Uhr beginnt die zweite Badezeit, die bis 19 Uhr andauert. „Die Unterbrechung wird benötigt, um sicherzustellen, dass alle Gäste das Bad verlassen und das Bad bis zur nächsten Öffnung, neben der Reinigung und Desinfektion im laufenden Betrieb, grundgereinigt und desinfiziert wird.“

„Wir starten mit einer Besucheranzahl von 300 Personen je Block, um uns vorsichtig an die neuen Gegebenheiten heranzutasten, um den Anforderungen gerecht zu werden“, teilen die Gemeindewerke mit. In Zeiten ohne Corona sind im Bad 1400 Besucher gleichzeitig zugelassen.

Verkauft werden in diesem Jahr keine keine Dauerkarten. Es gibt lediglich Einzel-, Familien- oder Zwölferkarten. „Sollte es gesetzlich doch zu weiteren Einschränkungen und möglicherweise zu einer Schließung des Bads kommen, hat keiner Geld verschenkt“, so Britta Horster, kaufmännische Leiterin der Gemeindewerke.

Für die Verhaltensregeln haben die Gemeindewerke ausreichend Beschilderungen aufgestellt. „Wir können nur unser Bestes geben, um die Besucher zu schützen, die Regeln müssen jedoch von den Gästen befolgt werden. Bitte denken Sie an der Stelle auch an die Schutzmasken. Denn diese müssen ebenso wie im ÖPNV und Geschäften auch in einigen Bereichen des Bades getragen werden“, appellieren die Gemeindewerke an die Kunden.

Kinder ohne Erziehungsberechtigte können erst ab einem Alter von zehn Jahren alleine ins Bad. „Wir sind der Meinung, dass die Kinder ab diesem Alter die Corona-Regeln eigenständig verstehen und befolgen“, so der Betreiber. Auch der Imbiss wird dieses Jahr eingeschränkt, es wird nur Getränke und Snacks am Automaten geben. „Die strengen Vorschriften machen die Öffnung des Kiosks in diesem Jahr nahezu unmöglich.“ Mit diesem Thema hatte das Freibad bekanntlich schon in den vergangenen Jahren wegen Einschränkungen des Gesundheitsamtes zu kämpfen.

Stadtwerke Kempen haben auch das „Go“ des Gesundheitsamtes

Wechseln wir nach Kempen. Dort müssen sich die Freunde des Schwimmspaßes im Aqua-Sol noch etwas gedulden. Aber immerhin erhielten die Stadtwerke Kempen am Donnerstag die Zusage aus dem Kreis-Gesundheitsamt, das Freibad an der Berliner Allee öffnen zu dürfen. Das teilte das Unternehmen auf Anfrage der Redaktion mit. Die Stadtwerke wollen das Freibad passend zum Start in die Sommerferien am Samstag, 27. Juni, öffnen. Hallenbad und Sauna bleiben weiterhin geschlossen.

Die Öffnung des Freibads lohnt sich nach Angaben der Stadtwerke wirtschaflich überhaupt nicht. Denn pro Zeitfenster seien in Kempen maximal 1000 Besucher zugelassen. „Dabei ist gleichzeitig der personelle und finanzielle Aufwand durch die gesetzlichen Vorschriften und das umfangreiche Schutz- und Hygienekonzept sogar noch wesentlich höher als bisher“, so Geschäftsführer Siegfried Ferling. In Spitzenzeiten registierte das Kempener Freibad früher mehr als 4000 Besucher pro Tag. Das war aber zu Zeiten des 50-Meter-Freibad-Beckens, auf dessen Fläche derzeit ein neues Hallenbad gebaut wird.

Die Öffnung ab 27. Juni ist wie in Grefrath mit strengen Auflagen verbunden. Auch in Kempen müssen sich die Besucher vorab online registrieren. „Gäste, die sich spontan für einen Badbesuch entscheiden, können die Registrierung am selben Tag und von unterwegs aus einfach mit dem Smartphone vornehmen“, so die Stadtwerke. Auf dem Gelände weisen zahlreiche Schilder auf die Einhaltung der Corona-Regeln hin. So muss in einigen Bereichen ein Mund-Nasen-Schutz getragen werden. Weitere Informationen zu Zeitfenstern und Co. wollen die Stadtwerke vor der Eröffnung am nächsten Samstag ins Internet stellen.

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