Wanderausstellung Das Leid von Menschen, die auf der Flucht sind

Kempen. · Die Bilder in der Foto-Wanderausstellung von amnesty international machen die Zuschauer betroffen.

 Kinder in einem Flüchtlingslager in Griechenland.

Kinder in einem Flüchtlingslager in Griechenland.

Foto: David Seymor

Flucht ist ein großes Thema unserer Zeit. Regelmäßig gehen Bilder von Menschen um die Welt, die wegen Katastrophen und Kriegen aus ihrer Heimat fliehen. 70 Millionen, so zählte das Flüchtlingshilfswerk der vereinten Nationen, waren im Jahr 2018 auf der Flucht.

 Doch dass Flucht und Menschen auf der Flucht kein Phänomen allein unserer Zeit ist, zeigt eine Ausstellung, die die Gruppe Kempen-Nettetal der Menschenrechtsorganisation amnesty international ab Samstag, 7. März, im Rathaus Kempen zeigt. „Menschen auf der Flucht“ lautet der Titel der Ausstellung. 70 Jahre Fluchtbewegung seit den Nachkriegsjahren sind in 30 bewegenden und eindrucksvollen Fotografien festgehalten.

Ingrid Schmale, zuständig für die Öffentlichkeitsarbeit und die Finanzen in der Ortsgruppe Kempen-Nettetal, und ihre Mitstreiter sahen die Fotoausstellung von amnesty international vor zwei Jahren in Krefeld und beschlossen, sie in Kempen zu zeigen. Die Fotografien der Wanderausstellung umfassen Arbeiten aus der Fotoagentur Magnum Fotos. Sie ist in sechs Kapitel gegliedert: Krieg und Chaos, Suche nach Sicherheit, Leben in Unsicherheit, Mauern und Zäune, Leben von Tag zu Tag, Geteilte Verantwortung.

Es sind die Bilder von verloren wirkenden Kindern, die dicht zusammengedrängt wie wartend zusammenstehen, die emotional beeindrucken und beklemmen. Oder die Bilder von Kindern, die zeigen, wie sie viel zu früh viel zu große Verantwortung für ihre jüngeren Geschwister übernehmen müssen. Familien betrachten die Trümmer ihres Zuhauses, Menschen fliehen vor den Bomben in Vietnam, Menschen sitzen in überfüllten Flüchtlingsbooten. Rettungswesten liegen an Stränden.

Leben im Flüchtlingslager ist
erschreckend normal geworden

Patrick Zachman, Chris Steele-Perkins, David Seymour, Newsha Tavakolian sind nur einige Namen der Fotografen. Letztere zeigt in einer neueren Fotografie das Leben in einem Flüchtlingslager, das seit 25 Jahren besteht. Das Leben dort ist zu einer erschreckenden Normalität geworden.

Neben den Fotografien ist eine Weltkarte zu sehen. Zwar stammen die Zahlen darauf aus dem Jahr 2016, doch zeigt sie, welche Länder die meisten Geflüchteten aufnehmen und dass es die wohlhabenden Länder sind, die sich der Verantwortung entziehen. Die USA, China, Japan, Deutschland, Großbritannien und Frankreich nahmen nur weniger als neun Prozent der Flüchtlinge auf. Die Bilder machen betroffen, die Thematik macht nachdenklich. Und das ist gut so.

Die Ausstellung wird am Freitag, 6. März, um 11 Uhr mit einem Grußwort des Bürgermeisters Volker Rübo eröffnet. Bis zum 30. März ist sie im Rathausfoyer am Buttermarkt 1 in Kempen zu besichtigen. Geöffnet ist das Rathaus von Montag bis Donnerstag von 8 bis 18 Uhr und am Freitag von 8 bis 14 Uhr.

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