„Forbes“-Liste: Unternehmer aus Kempen sorgt für Furore

Philipp Petrescu (23) hat die Jury des US- Wirtschaftsmagazins als erfolgreiches Talent im Bereich Finanzen überzeugt.

„Forbes“-Liste: Unternehmer aus Kempen sorgt für Furore
Foto: privat

Kempen. Philipp Petrescu ist erst 23 Jahre alt. Aber der Kempener hat sich in Finanzkreisen schon einen Namen gemacht. Der junge Mann ist Talent und erste Liga. Das amerikanische Wirtschaftsmagazin „Forbes“ hat ihn gerade „geadelt“ - nur fünf Jahre nach seinem Abitur an der Liebfrauenschule in Mülhausen.

Petrescus Name taucht in der jungen, aktuellen Forbes-Liste „30 unter 30“ auf, zum ersten Mal in der europäischen Version. Mit dieser Liste würdigt das Magazin Jahr für Jahr Top-Leistungen in verschiedenen Bereichen. In der Sparte Finanzen hat Philipp Petrescu die Jury als Gründer des Online-Kreditmarktplatzes „Lendico“ überzeugt.

„Die Erfahrung, Lendico zu gründen, war einzigartig“, sagt Philipp Petrescu. Im September 2013 hat der Absolvent der „WHU - Otto Beisheim School of Management“, einer privaten Universität in Vallendar bei Koblenz, Lendico mit drei weiteren Mitstreitern gegründet.

Auf ihrem „Marktplatz“ im Internet bieten die Jungunternehmer so genannte Peer-to-Peer-Kredite an. Online und ohne Bankberater verbindet die Firma private Kreditnehmer mit Anlegern in Deutschland und mittlerweile auch in mehreren europäischen Ländern. Lendico verspricht Geldnehmern „günstige Raten“ und Investoren „attraktive Renditen“.

„Das Unternehmen ist schnell gewachsen“, sagt Petrescu. „Nach sechs Monaten hatten wir schon über 50 Mitarbeiter.“ Er selbst gehört seit Mai 2015 aber nicht mehr dazu. „Ich wollte etwas Neues machen, etwas komplett Eigenes“, erklärt er, warum er als Geschäftsführer nach eineinhalb Jahren schon aus der Erfolgsgeschichte ausgestiegen ist. Die Entscheidung, wegzugehen, sei „schwer und auch emotional gewesen“, sagt der Kempener.

Zurzeit arbeitet Philipp Petrescu als selbstständiger Unternehmer. Er ist als Investment-Berater für eine Londoner Unternehmensgruppe tätig und gibt nebenbei Jungunternehmern - Absolventen der Otto Beisheim-Uni wie er - Starthilfe. Mit dabei zum Beispiel „Voila Travel“, die das Reisebüro für Geschäftsreisende aufs Smartphone bringt.

Der junge Mann wohnt in Berlin, hat aber auch eine Wohnung in London. Dort ist er zwei bis drei Tage in der Woche. „In Kempen bin ich leider nur noch selten, zu Weihnachten und beim Geburtstag meiner Eltern.“ Vor kurzem hat er viele aus seiner ehemaligen Stufe beim Abi-Treffen wiedergesehen. „Zu fünf, sechs Freunden habe ich noch viel Kontakt.“ Ein ehemaliger Schulkamerad sei jetzt nach Berlin gezogen.

„Eis essen auf dem Buttermarkt im Sommer“ gehöre zu den schönsten Plätzen und Aktivitäten, die der Kempener mit seiner Heimatstadt verbindet. „Oder mit meiner Familie in der Pizzeria La Piazza essen gehen.“

Sein beruflicher Ehrgeiz hat ihn schon während des Studiums zu einem Weltenbummler werden lassen. Philipp Petrescu absolvierte Praktika bei Henkel in Brasilien, bei McKinsey in Düsseldorf und bei der JPMorgan-Investmentbank in London.

Schülern, die gerade noch im Abitur stecken und sich auch vorstellen können, wie er beruflich in den Bereich Finanzen und Internet einzusteigen, könne er Berlin nur empfehlen, sagt Petrescu: „Die Stadt bietet super, super viele Möglichkeiten. Das ist der Platz um zu lernen und sich ein Netzwerk aufzubauen.“ Das hat sich, wie die Forbes-Liste zeigt, bis nach Amerika herumgesprochen.

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