Kempen : Flüchtlinge: Alte Unterkünfte sollen geschlossen werden
Am Plan, am Schmeddersweg junge Männer unterzubringen, gibt es Kritik. Zwei weitere Häuser sollen dort entstehen.
Kempen. Wie viel Wohnraum muss in Zukunft noch für Flüchtlinge zur Verfügung stehen? Und wo? Diese Frage stand nun auf der Tagesordnung des Ausschusses für Soziales und Senioren. Sozialdezernent Michael Klee gab den Politikern zunächst einen Überblick. Eine Entscheidung, wie es weitergeht, soll Anfang 2018 fallen, wenn die Planungen eines Architekturbüros und aktuelle Zahlen vorliegen.
Es laufen bereits die Planungen für zwei weitere Wohngebäude für Flüchtlinge am Schmeddersweg und gegebenenfalls für ein Haus am Neuenweg in Tönisberg. Für die zwei Häuser am Schmeddersweg könnte eventuell noch in diesem Jahr der Bauantrag gestellt werden, so Klee. Andere Unterkünfte sollen aufgegeben werden. So will die Stadt den Mitte März auslaufenden Mietvertrag für eine Wohnung am Buttermarkt, die von 21 alleinstehenden Männern bewohnt wird, nicht verlängern. Die Wohnungen müssten saniert werden und es habe Beschwerden von Anwohnern gegeben, so Klee.
Wenig begeistert zeigten sich die Politiker aber von der Idee, die jungen Männer am Schmeddersweg unterzubringen. Den Anwohnern war zugesagt worden, dass dort hauptsächlich Familien untergebracht würden, kritisierten Heike Höltken (CDU) und Monika Schütz-Madré (Grüne). „Das Problem wird damit nur verlagert“, so Heike Höltken. Michael Klee sicherte zu, dass man sozialverträglich verteilen wolle und die Anregungen noch einmal in die Überlegungen aufnehme. Eine zu 100 Prozent befriedigende Lösung werde es aber wohl nicht geben. „Dafür fehlen die Rahmenbedingungen“, so Klee. Nur Familien am Schmeddersweg unterzubringen sei auch deshalb schwierig, weil die Schulen im Süden bereits ausgelastet sind.