Feuerwehr: Wer macht mit?

Die 180 Freiwilligen der Löschzüge und -gruppen suchen Unterstützung.

Kempen. Retten, Löschen, Bergen, Schützen — diese Aufgaben übernehmen in Kempen derzeit 180 Aktive durch ihre Arbeit bei der Freiwilligen Feuerwehr. Franz-Heiner Jansen, Gesamtwehrführer und Herr über vier Löschzüge und eine Löschgruppe, wirbt ständig neue Mitglieder für den unverzichtbaren Dienst am Nächsten.

„Vor allem Jugendliche und Menschen mit Migrationshintergrund sind gefragt“, sagt Jansen. Damit schließt sich Kempen der aktuellen bundesweiten Kampagne des Deutschen Feuerwehrverbands an. Ziel ist es, neue Mitglieder für die Freiwilligen Feuerwehren zu generieren — bevorzugt junge Leute und Migranten. „Jeder ist für diese sinnvolle Tätigkeit willkommen“, macht Jansen deutlich.

Bislang sind fünf Nationalitäten bei der hiesigen Wehr: Deutsche, Brasilianer, Niederländer, Russen und Kroaten arbeiten Hand in Hand. „In Kempen wohnen Menschen aus 90 Ländern der Welt“, gibt Ordnungsdezernent Hans Ferber eine Vergleichsgröße. Bundesweit sind die Zahlen deutlicher: Während der Anteil der Migranten in der Bevölkerung bei 20 Prozent liegt, ist nur rund ein Prozent von ihnen in der Feuerwehr aktiv.

„Jugendliche ab zwölf Jahren können bei der Jugend-Feuerwehr anfangen“, sagt Jansen. Dort erleben sie Kameradschaft und proben bei Übungen den Ernstfall. Mit der Volljährigkeit können sie in den aktiven Dienst wechseln. „80 Prozent tun das und bleiben uns so erhalten“, sagt Jansen. Neulinge im Alter von zwölf bis 40 Jahren werden gesucht. Voraussetzung für Erwachsene ist eine arbeitsmedizinische Untersuchung, für die die Feuerwehr aufkommt. „Leisten Sie Hilfe, erleben Sie eine starke Gemeinschaft“, wirbt Jansen.

Die Kampagne nutzt die Kempener Wehr ferner, um auf die Notwendigkeit von Rauchmeldern hinzuweisen. „Sie retten Leben“, sagt Jansen und verweist auf das neue Gesetz zur Rauchmelderpflicht für Privathaushalte. Demnach besteht eine Einbaupflicht für Neu- und Umbauten seit dem 1. April 2012. Bestehende Wohnungen müssen bis Ende 2016 nachgerüstet werden. Dafür verantwortlich sind Eigentümer, für die Betriebsbereitschaft ist der Besitzer oder Vermieter zuständig.

Fünf bis 50 Euro kostet ein Rauchmelder. „Eine sinnvolle Investition, denn zwei Drittel aller Brandopfer werden im Schlaf von Feuer und Rauch überrascht“, sagt Gesamtwehrführer Jansen. In der kommenden Woche stehen seine Kollegen und er Bürgern auf den Kempener Wochenmärkten Rede und Antwort.

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