Festspiel-Sponsoring: „Es geht ums Image“

Das Ehepaar Schmitz, mit Büro für Versicherungen in Willich, unterstützt seit einigen Jahren das Neersener Freilichttheater.

Festspiel-Sponsoring: „Es geht ums Image“
Foto: Kurt Lübke

Willich. Hans-Jörg und Sabine Schmitz betreiben seit Ende der 90er Jahre eine Versicherungsagentur in Willich. Seit kurzem gehört auch Wolfgang Mertens zur Bürogemeinschaft. Vermittelt werden ausschließlich Produkte der ERGO, zu der unter anderem die private Krankenversicherung DKV gehört. Die Schmitz’ zählen seit 2012 zum Kreis der Sponsoren der Schlossfestspiele, die von einem Verein organisiert werden. Im WZ-Gespräch nennt das Unternehmer—Ehepaar Gründe dafür.

Herr und Frau Schmitz, waren Sie schon vor Ihrem Sponsoring Festspielbesucher?

Sabine Schmitz: Nein, wir waren früher nie privat in den Vorstellungen. Durch die Schulzeit unserer beiden Töchter wussten wir allerdings von den Kinderstücken.

Warum haben Sie sich dann ausgerechnet die Festspiele für Ihr Engagement ausgesucht?

Hans-Jörg Schmitz: Wir hatten seinerzeit viel in Werbung investiert. Darauf haben wir aber so gut wie kein Feedback bekommen. Also ließen wir es bleiben. Die Frage lautete dann: Was tun mit dem Werbe-Budget?

Sabine Schmitz: Per Zufall haben wir damals von diesem Sponsoring gehört. Wir haben uns dann beim Kultur-Marketing der Stadt Willich gemeldet. Sofort kam jemand vorbei und wir sind uns schnell handelseinig geworden.

Handelseinig ist ein gutes Stichwort: Was zahlen Sie pro Saison?

Hans-Jörg Schmitz: Es sind rund 4000 Euro im Jahr.

Was bekommen Sie im Gegenzug?

Hans-Jörg Schmitz: Unter anderem das Recht, öffentlich als Unterstützer aufzutreten. So hissen wir etwa während der Saison immer die rote Festspielfahne vor unser Haustür und nutzen das Logo auch anderweitig. Außerdem nehmen wir an verschiedenen Veranstaltungen für Sponsoren und Vereinsmitglieder teil.

Sabine Schmitz: Zusätzlich schauen wir uns manche Stücke sogar zweimal an, weil wir so begeistert sind. Das gesamte Team leistet in jedem Jahr Unglaubliches.

Rechnet sich der finanzielle Einsatz denn kaufmännisch für Sie?

Hans-Jörg Schmitz: Nein, das kann man nicht sagen. Wir haben über die Festspiele bislang höchstens einen Neukunden gewonnen. Darum geht es aber nicht, das war uns auch schon vorher bewusst.

Worum geht es dann?

Hans-Jörg Schmitz: Es geht ums Image. Wir vermarkten unser Sponsoring. Das kommt bei den Bestandskunden super an.

Sabine Schmitz: Mein Mann und ich haben vor einigen Jahren ein eigenes Format im Rahmen der Schlossfestspiele entwickelt: Zu einem Stück, in diesem Jahr ist es „Charleys Tante“, laden wir Kunden an einem Abend ein. Vor der Aufführung gibt es ein Catering vom Restaurant „Castello da Chiara“ und in der Regel schauen auch Intendant Jan Bodinus und einige Schauspieler vorbei. Für dieses Jahr haben wir mehr als 35 Zusagen.

Hans-Jörg Schmitz: Unsere Kunden lieben diesen Abend. Für viele gehört er fest in den Jahreskalender. Die meisten unserer Kunden haben ein enormes Arbeitspensum. Da ist man froh, wenn man für ein paar Stündchen in eine andere Welt eintauchen kann, in die Welt des Theaters.

Werden Sie die Festspiele auch in den kommenden Jahren unterstützen?

Hans-Jörg Schmitz: Stand heute ist eine Fortsetzung definitiv vorgesehen. Und wenn wir irgendwann mal Rentner sind, gehen wir als Privatleute weiter zu den Festspielen.

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