Feierabendmarkt: „Warum denn nicht?“

In wenigen Wochen hat das neue Angebot auf dem Buttermarkt Premiere. Die Meinung der befragten Kempener ist durchweg positiv.

Feierabendmarkt: „Warum denn nicht?“
Foto: Kurt Lübke

Kempen. Im Ruhrgebiet funktioniert’s offenbar — kann es auch am Niederrhein klappen? „In Essen haben wir schon einen Feierabendmarkt“, erzählt Ulrike Guss auf dem Kempener Buttermarkt. „Das wird gut angenommen“, so die Besucherin. Ob das neue Angebot auch in der Thomasstadt funktioniere, könne sie natürlich nicht mit Sicherheit vorhersagen. „Ich glaube aber schon.“ Für Berufstätige sei das sicher eine gute Sache, findet auch Josef Müller aus Kempen. Ihn als Rentner betreffe das ja eher nicht. Ähnlich äußert sich eine Passantin, die auch nicht mehr im Berufsleben ist. „Ich kann ja immer zum Markt.“

Feierabendmarkt: „Warum denn nicht?“
Foto: Kurt Lübke

Der Hintergrund: Am Mittwoch, 2. Mai, findet der erste Feierabendmarkt in der Kempener Innenstadt statt. Eine Befragung unter Marktbeschickern hatte unter anderem gezeigt, dass die Tendenz mehrheitlich dahin geht, einen Markt zwischen Mai und September einmal im Monat mittwochs oder freitags, von 15 bis 21 Uhr, auf dem Buttermarkt anzubieten. 13 Händler sind bei der Premiere dabei. Mehr Details wollen die Verantwortlichen in der kommenden Woche verraten. Um wenige Wochen vor dem Startschuss die Meinung der Bürger zu hören, stand die mobile Redaktion der WZ gestern auf dem Buttermarkt.

Christiane Koesters freut sich auf das neue Angebot. „Für Berufstätige ist das eine gute Sache, eine andere Möglichkeit des Einkaufens.“ Die junge Frau schätzt den Markt grundsätzlich: „Mir geht der ganze Plastikwahn in den Geschäften auf die Nerven.“ Das Angebot höre sich nicht schlecht an, so Hans-Peter Seidel. „Dann kann man auch noch einkaufen, wenn man erst gegen 19.30 Uhr von der Arbeit nach Hause kommt.“

Die Möglichkeit des späten Einkaufs reizt auch Elfriede Paetsch. Sie konnte gestern nur ausnahmsweise vormittags auf den Markt, „weil ich mal außer der Reihe nicht arbeiten muss“. Ansonsten schicke sie immer ihre Familie zum Einkaufen auf den Buttermarkt. Deswegen werde sie den Feierabendmarkt auf jeden Fall nutzen. „Insbesondere für junge berufstätige Erwachsene kann der Feierabendmarkt eine Chance sein, regionale Produkte auch nach der Arbeit auf dem Wochenmarkt zu erwerben“, so Gero Scheiermann von der Jungen Union (JU) Kempen-Grefrath, der sich „als Mitinitiator des Antrags von CDU/JU zum Feierabendmarkt“ äußert.

Eine Kempenerin, die ihren Namen nicht in der Zeitung lesen möchte, meint, dass das Angebot die Altstadt „bestimmt beleben“ werde. „Dadurch werden weitere Menschen angezogen. Ich sehe das positiv.“ Joachim Boehlke kommt oft aus Klixdorf zum Markt, meist mit dem Rad. Den Feierabendmarkt sieht er positiv: „Warum denn nicht?“

Auch Arthur Voets steht dem geplanten Markt in den Nachmittags- und Abendstunden positiv gegenüber: „Natürlich ist es irgendwo auch eine Frage des Geldes, aber grundsätzlich finde ich das eine richtig gute Sache“. Auf die Frage, was er von einem Markt mit etwas anderem Charakter halte, antwortet ein weiterer Kempener: „Es ist klar, dass es so laufen muss, dass die Leute auch kommen.“ Damit das auch der Fall ist, hatte Pressesprecher Christoph Dellmans angekündigt, dass man auch die ansässigen Gastronomen mit einbeziehen wolle.

Guido di Nardo, der direkt am Buttermarkt sein Fotostudio betreibt, wünscht den Veranstaltern des neuen Marktes viel „Durchhaltevermögen“. Selbst wenn es beim ersten Mal nicht so gut laufen sollte, sollte man die Sache durchziehen, findet di Nardo. Er plädiert dafür, das Angebot ein Jahr aufrecht zu erhalten und dann Bilanz zu ziehen.

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