Kempen Fasziniert von den Klängen der Harfe

Die zwölfjährige Ella Thomas aus St. Hubert hat sich mit ihrem Instrument bei „Jugend musiziert“ für das Landesfinale qualifiziert.

Kempen: Fasziniert von den Klängen der Harfe
Foto: Kurt Lübke

St.Hubert. Die Anspannung der letzten Tage ist vorbei. Stattdessen herrscht bei Familie Thomas in St. Hubert große Freude. Die zwölfjährige Harfenistin Ella Thomas strahlt und lacht, denn sie hat am Wochenende sehr erfolgreich am 54. Regionalwettbewerb „Jugend musiziert“ in Viersen teilgenommen. Alles ist an diesem für sie bedeutenden Tag super gelaufen: Ella hat ihr Ziel — die Qualifikation für den Landeswettbewerb in Münster — erreicht, und zwar mit der vollen Punktzahl von 25.

Seit viereinhalb Jahren ist die Harfe das Lieblingsinstrument von Ella Thomas. 2014 stand die Jungmusikerin damit als Soloinstrument schon einmal auf dem Siegertreppchen und hat einen ersten Preis im Regionalwettbewerb Mönchengladbach/Viersen erlangt. Damals ist sie allerdings nicht zum Landeswettbewerb weitergeleitet worden, weil sie noch nicht das Mindestalter von zehn Jahren hatte. „Zwei Jahre später schaffte ich es zusammen mit Inca Baumsteiger beim ‚Harfe Ensemble’ in den Landeswettbewerb NRW und erreichte dort 22 von 25 Punkten“, sagt das Talent.

„Schon als Kleinkind war ich von Musik fasziniert. Meine Eltern wunderten sich, dass ich immer ‚puk’ haben wollte. Nach einiger Zeit hatten sie herausgefunden, dass ich mit ‚puk’ Musik meinte“, erinnert sich die Zwölfjährige. Mit ihrem ersten Instrument — eine Blockflöte — konnte sich Ella damals aber nicht anfreunden. Bei einem sogenannten Instrumentenkarussell in der Kreismusikschule in Viersen probierte sie viele Musikinstrumente aus. „Alles hat Spaß gemacht, aber von der Harfe war ich sofort richtig begeistert“, so Ella Thomas. Sie hatte ihr Trauminstrument gefunden.

Ihre Mutter Katharine Thomas erinnert sich: „Ella kam mit großen leuchtenden Augen und roten Wangen aus der Musikstunde. Mein Mann war anfangs etwas skeptisch, als Ella verkündete, dass sie Harfe spielen möchte.“ Aber das Transportieren sei einfacher als gedacht.

Nichts konnte das musikbegeisterte Mädchen von ihrem Wunsch abbringen: „Ich finde Harfe toll, weil man ganz hoch und ganz tief und sehr ruhig und auch ziemlich laut spielen kann. Man kann mehrere Stimmen gleichzeitig spielen. Mir gefällt es, dass man Harfen nicht so häufig hört. Es macht mir Freude, vorzuspielen und zu zeigen, wie schön dieses Musikinstrument ist.“

Obwohl Ella Thomas jetzt auch noch Klarinette lernt, ist und bleibt die Harfe ihr Lieblingsinstrument. Zu Hause übt das Mädchen jeden Tag mindestens eine halbe Stunde. Einmal in der Woche bekommt die Jungmusikerin Unterricht bei ihrer Harfenlehrerin Nina Dahms in der Kreismusikschule Viersen. „Im Laufe des Jahres soll ich auch im entsprechenden Ensemble in der Kreismusikschule anfangen. Dann proben wir mit der Lehrerin zusätzlich“, erklärt Ella. In den Schulferien geht die Harfe sogar mit auf Reisen nach England — das Heimatland von Ellas Mutter.

Die Nachwuchsmusikerin freut sich sehr, wenn sie in der Weihnachtszeit zu Konzerten eingeladen wird. Bei Adventskonzerten der evangelischen Kirchengemeinden Tönisberg und St. Hubert spielte sie vor einem begeisterten Publikum verschiedene Stücke von Rossini.

Die Zuhörer seien häufig fasziniert von den Klangfarben und der Intensität der Stimmvielfalt, so Ella Thomas. Sie hätten nach den Konzerten oft viele Fragen und bedankten sich bei der jungen Harfenistin. „Das ist ein tolles Gefühl“, freut sich die junge Musikerin.

Zusammen mit ihrer jüngeren Schwester Amy, die Querflöte spielt, musiziert die St. Huberterin auch sehr gerne. Harfe und Querflöte würden zusammen sehr schön klingen. Die Schülerin geht in die 6. Klasse des Thomaeums in Kempen und singt dort in der Chorklasse sowie im Kinder- und Jugendchor der evangelischen Kirche St. Hubert. Nun fiebert die aufgeweckte Jungmusikerin dem Landeswettbewerb Ende März in Münster entgegen.

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